Linus Geschke – Tannenstein

Thriller

Ein ehemaliger Polizist und Krimineller, eine Polizistin, die ihm hilft und der Gedanke an Rache, der Wunsch nach Aufklärung – vor dem Hintergrund von Menschenhandel, Drogen, Gewalt und Mord. Mit „Tannenstein“ hat Autor Linus Geschke schwere Geschütze ausgefahren. Dieser Roman ist nichts für Zartbesaitete. Gibt es einen Serienkiller, der der Wanderer genannt wird? Hat dieser in einem kleinen unscheinbaren Ort elf Menschen kaltblütig ermordet und warum nur? Der ehemalige Kommissar Alexander Born, gefallener Polizist, hat drei Jahre im Gefängnis gesessen. Nun will er den Mord an seiner Partnerin aufklären – alles hängt mit Tannenstein und den Morden dort zusammen. Nur wie? Ein Parforceritt durch die kriminellen Strukturen, die in Deutschland und Osteuropa vorherrschen könnten – eine One-Man-Show, durch eine Frau tatkräftig unterstützt 😉 Freut euch auf einen harten Roman, der durchaus Überraschungen parathält.

Inhalt

Es gibt für jeden Polizisten einen Fall, der einen noch lange verfolgt. Für Alexander Born, kurz Born, ist es ein Mordfall, bei dem elf Menschen in einer Dorfkneipe erschossen wurden. Nur warum, ist die große Frage, die weder er, noch seine Partnerin und Freundin, klären konnten. Als Born kriminell wird und schließlich ins Gefängnis muss, wird seine Partnerin bald ermordet. Rache ist der erste Gedanke, er bleibt es, lässt Born nicht mehr los. Norah Bernsen, eine junge Kommissarin, besucht Born noch in Haft und versucht aus ihm Informationen zu der toten Kollegin herauszubekommen. Letztlich arbeiten sie zusammen. Born nutzt seine kriminellen Kontakte und muss bald merken, dass er sich mit den falschen angelegt hat. Mit der russischen Mafia, der Steckenpferd der Menschenhandel und die Prostitution ist. Kann er hier den Mörder seiner Partnerin und von Tannenstein finden, dessen Spitzname der Wanderer ist? Ein harter Thriller nimmt seinen Lauf, ein mutiger Kommissar, der viel Glück hat, ein Mörder mit einem Hauch Moral und kriminelle Strukturen, die nicht immer optimal funktionieren.

Kritik

Ein unglaublich spannender und rasant erzählter Thriller. Da macht das Lesen Spaß, wenngleich wir uns die Verhältnisse nicht wünschen, hoffen, dass vieles Fiktion ist – nur leider klingt das meiste allzu realistisch. Die Morde von Tannenstein erscheinen am Ende in einem völlig anderen Licht als zu Beginn. Ohnehin ist hier vieles nicht so, wie die LeserInnen lange denken. Gerade das macht den Roman aus, in dem Menschlichkeit realistisch dargestellt wird.

Linus Geschke, 1970 in Köln geboren, arbeitet als freier Journalist für SPIEGEL online, das Manager Magazin und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Für seine Reisereportagen hat er mehrere Journalistenpreise gewonnen. Erfolge hat er bislang mit der Jan Römer-Reihe gefeiert. „Tannenstein“ hat 380 Seiten und ist im DTV Premium am 31. Januar erschienen.

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 3/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 2/4