John Wick: Kapitel 3

(Action-)Thriller

Hollywood-Superstar Keanu Reeves gelangte spätestens mit dem Hochgeschwindigkeits-Thriller „Speed“ und der „Matrix“-Trilogie zu Weltruhm. Mit „John Wick“ kehrte er zum Actiongenre zurück und trifft dabei auf Kollegen mit Klasse und Charakter: Willem Dafoe („A Most Wanted Man“) spielt Wicks alten Freund Marcus, Michael Nyqvist („Millennium“-Trilogie) ist als Gangsterboss Tarasof der ultimative, aber eigentlich nette Feind. Der knallharte und kompromisslose Actioner mit rekordverdächtigem Bodycount ist schon jetzt der „Bad Ass“-Film des Jahres und ein Überraschungserfolg! Er passt wunderbar in die Tradition der Selbstjustiz Actionthriller wie „Death Sentence“ und „Shoot ´em up“ oder „Knock, Knock“, ebenfalls mit Reeves. Die Fortsetzung der Reihe ist allerdings nur noch ein Actionfilm, Computerspielatmosphäre, ohne dass wir selbst eingreifen dürfen. Im dritten Teil, der eine weitere Fortsetzung nach sich ziehen möchte besteht die Hälfte des Films aus Kampfszenen, so viel zu „John Wick: Kapitel 3: Parabellum“.

Inhalt

John Wick (Keanu Reeves) hat gerade seine Frau nach langer Krankheit verloren. Als letztes Geschenk hinterlässt sie ihm einen Hund, der seine Trauer lindern und ihn am Leben erhalten soll. Doch kurz nach der Beerdigung sieht ein junger Russe (Alfie Allen) Wicks Auto und will es haben. Er weiß nicht, dass Wick einst berühmt-berüchtigt als bester Hitman der Branche war und für dessen Vater (Michael Nyquist) gearbeitet hat. Doch nach einem letzten, fast unmöglichen Auftrag ist Wick endgültig aus dem Geschäft ausgestiegen. Die Ruhe und Zeit der Trauer für John währt nicht lange. Nach einem Überfall auf sein Haus sieht er sich seinem ehemaligen Boss gegenüber: Viggo Tarasof, dem Vater und Anführer des gefährlichsten Gangstersyndikats von New York. Um seine Vergangenheit für immer loszuwerden, rüstet er sich für den ultimativen Rache-Feldzug. Doch längst hat Viggo die besten Killer der Stadt auf John angesetzt. Darunter auch Johns alten Freund Marcus (Willem Dafoe). Wick und Tarasof wissen, dass Showdown unausweichlich ist, es sei denn, Tarasof würde seinen Sohn opfern, der diese Dummheit begangen und den Hund gequält hat. Doch zunächst wird es viele Tote geben, denn Wick hat nichts von seinen Qualitäten eingebüßt.

Kapitel 2: John Wick ist ein weiteres Mal dazu gezwungen, aus seinem Ruhestand zurückzukehren: Sein ehemaliger Kollege Santino D’Antonio will die Kontrolle über eine mysteriöse, international expandierende Organisation von Auftragskillern erlangen. Ein alter Blutschwur verpflichtet John, ihm dabei zu helfen. Er reist nach Rom, wo er gegen einige der tödlichsten Killer der Welt antreten muss. Zunächst soll er die Schwester seines Auftragsgebers töten, anschließend erhebt dieser einen Blutzoll von sieben Millionen Dollar, für die Ergreifung und Liquidierung Wicks. Der will weiterleben, kann die zahlreichen Angreifer abwehren, aber dauerhaft ist das keine Lösung.

Kapitel 3: Zeit ist ein kostbares Gut. Das ist auch John Wick, dem Auftragskiller par excellence, bewusst. Nachdem er ein Mitglied der Hohen Kammer – einer geheimnisvollen Assassinen-Gilde – tötete, wurde Wick zum „Excommunicado“ erklärt und mit einem Kopfgeld von 14 Millionen Dollar belegt. Immerhin eine Stunde Galgenfrist hat ihm Winston (Ian McShane) vom Continental Hotel eigenmächtig gewährt. Die skrupellosesten Auftragsmörder der Welt verfolgen nun jeden Schritt des Ausgestoßenen und wetzen ihre Klingen. Doch John Wick hat noch ein paar Asse im Ärmel sowie einen entscheidenden Vorteil auf seiner Seite: Regeln sind für ihn Vergangenheit. Er gilt als vogelfrei und sämtliche Mörder dieser Welt wollen seinen Tod und dafür das Geld einheimsen. Nur gut, dass er in Bowery King (Laurence Fishburne) und Sofia (Halle Berry) noch Helfer und Unterstützer hat. Im Continental wird es ein Wiedersehen geben. Was wird die Hohe Kammer (Asia Kate Dillon) stellvertretend erklären?

Kritik

Ein lakonisch-tragischer Held, der eiskalt ist und seinen Gegnern ihre Grenzen aufzeigt. Dabei vergisst er bei bestimmten Leuten nie seine Menschlichkeit, den Grund, warum er einst aufhörte und sich für ein bürgerliches Leben mit Frau entschied. Man sollte nie einen Mann reizen, der nichts mehr zu verlieren hat. Die beste Rolle von Keanu Reeves seit langem, seit „Das Haus am See“ und „Constantine“. „John Wick“ erscheint jetzt als Mediabook in limitierter Auflage. Die Rezension des ersten Films klingt so positiv, es ist ein so grossartiger Film. Doch die Fortsetzung? Actionmüll, der natürlich weitgehend funktioniert, aber von den Zuschauern erwartet, dass sie ihr Hirn ausschalten, nur die Action genießen. Verfolgungsjagden und Tötungsszenarien, mehr ist nicht!? Sehr schade, wie die Macher einen neuen Kult demontieren. Besser als der zweite Teil ist „Kapitel 3: Parabellum“ und hat mit knapp 1,2 Millionen KinozuschauerInnen wieder zugelegt. Warum nur diese vielen unsinnigen Kämpfe? Gerade in Marokko ist das eine Farce. Vieles passt an diesem Film, doch die Choreographie der Perfektion scheitert an ihrer explosiven Belanglosigkeit.

In den Extras befinden sich viele Featurettes wie Parabellum: Das Vermächtnis der Hohen Kammer, Excommunicado, Das Ziel vor Augen, Aufsatteln, Mr. Wick!, Motorräder, Klingen, Brücken und Bits, Das Continental in der Wüste, Dog Fu, Das Haus aus Glas, Aufnahme für Aufnahme sowie der Trailer und Filmtipps.

John Wick: Kapitel 3: Parabellum: USA 2019; Regie: Chad Stahelski; Darsteller: Keanu Reeves, Halle Berry, Laurence Fishburne, Ian McShane, Anjelica Huston, Mark Dacascos, Lance Reddick, Asia Kate Dillon; FSK: ab 18 Jahren; Dauer: 132 Minuten; Sprachen: Deutsch 7.1, Englisch 7.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,40:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Concorde Home Entertainment. Veröffentlichung Verkauf: 4. Oktober 2019.

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 4/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4