Narziss und Goldmund

Historienfilm / Drama

Für das deutsche Historiendrama „Narziss und Goldmund“ hätte es Kinotechnisch kaum schlechter laufen können. Kurz vor dem Corona-Shutdown gestartet und später erneut versucht, konnte der Film leider nur relativ wenige KinozuschauerInnen generieren. Da wäre sonst deutlich mehr möglich gewesen. Die Verfilmung von Hermann Hesses Werk ist kongenial gelungen und kann gerade in der ersten guten Stunde mehr als nur überzeugen. Zwei Jungs, die in einem Kloster aufwachsen und dort zu besten Freunden werden, schlagen völlig unterschiedliche Richtungen ein. Ihre Wege trennen sich und sie finden sich später wieder. Ein Film mit Sabin Tambrea („Babylon Berlin“, „Hackerville“) und Jannis Niewöhner („Jugend ohne Gott“, „Rubinrot“) in den Hauptrollen. Ein intensives Werk über eine Freundschaft zweier unterschiedlicher Charaktere.

Inhalt

Der junge Goldmund (später Jannis Niewöhner) wird von seinem Vater zum Studium ins Kloster Mariabronn geschickt und trifft dort auf den frommen Klosterschüler Narziss (später Sabin Tambrea). Narziss hat sich dem asketischen und von strengen Regeln geprägten Leben im Kloster mit Herz und Seele verschrieben und zunächst versucht Goldmund, es ihm nachzutun. Zwischen den beiden entwickelt sich schon bald eine innige Freundschaft, aber der ungestüme und lebenslustige Goldmund erkennt bald, dass die Lebensperspektive, die ihm das Kloster bietet, nicht mit seinen Vorstellungen von Freiheit übereinstimmt und begibt sich, bestärkt von Narziss, auf eine Reise voller Abenteuer, bei der er schließlich auch seine große Liebe Lene kennenlernt. Doch Jahre später treffen sich Narziss und Goldmund unter dramatischen Umständen wieder… Goldmund wollte immer die Freiheit und hat so manches Abenteuer erlebt, nicht immer nur positive, während Narziss sich selbst geißelte und inzwischen zum Abt aufgestiegen ist. Die Wege der Beiden kreuzen sich wieder und erneut liegt die Spannung in der Luft. Goldmund soll als Handwerker für das Kloster arbeiten.

Kritik

Großes deutsches Kino, das leider noch viel zu wenige gesehen und wahrgenommen haben. Ein großartiger Film, vor allem für all jene, die die Buchvorlage nicht kennen. Das macht richtig Spaß, das rockt. Die DarstellerInnen sind ausweglos gut, gerade in den Nebenrollen sind zahlreiche Stars zu sehen. Gönnt euch das Werk, es ist modern und historisch angehaucht zugleich. Ewig Suchender verlost eine DVD zum Film. Schickt eine Mail an den Redakteur bis zum 4. Oktober 2020.

Im Bonusmaterial gibt es das Making of, die Audiodeskription sowie den Trailer und Filmtipps.

Narziss und Goldmund: D 2020; Regie: Stefan Ruzowitzky; Darsteller: Jannis Niewöhner, Sabin Tambrea, Roxane Duran, Emilia Schüle. Uwe Ochsenknecht, Henriette Confurius, Matthias Habich, Kida Khodr Ramadan, André M. Hennicke, Elisa Schlott; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 114 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,39:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Sony Pictures Entertainment. Veröffentlichung Verkauf: 17. September 2020.

Bewertung: 8,1/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4