Sein Leben in meiner Gewalt

Psychothriller

Regie-Altmeister Sidney Lumet („Tödliche Entscheidung“) inszenierte Bond-Legende Sean Connery in einem bedrückenden und düsteren Psychothriller. Damals noch von der Kritik als sadistisch und gewaltverherrlichend zerrissen, gilt „Sein Leben in meiner Gewalt“ heute als herausragendes Meisterwerk. Es sind tatsächlich zwei Szenen, die einem zu Gemüte schlagen. Das Verhör, das einen Großteil des Films einnimmt und die Unterhaltung des Protagonisten mit seiner Ehefrau, die härter und tragischer kaum sein könnte. Es geht um einen Polizisten, der einen Kinderschänder jagt, der in den vergangenen Tagen mehrfach zugeschlagen hat und traumatisierte Kinder hinterlässt. Schick im Anzug gekleidet verhört er bald einen Verdächtigen. Doch ist der Mann überhaupt irgendetwas schuldig, oder verrennt sich der Detective und zerstört damit letztlich seine Karriere? Der Film erscheint als Mediabook.

Inhalt

Sean Connery in einer seiner besten Rollen: 20 Jahre lang hat Detective Sergeant Johnson (Connery) seinen Dienst getan. 20 Jahre lange musste er Morde, Vergewaltigungen und unzählige Gewaltverbrechen aufklären. Er will und kann sich nicht mehr unterordnen. Der ganze aufgestaute Hass bricht aus ihm heraus, als er einen mutmaßlichen Kinderschänder verhören soll, vielmehr will. Er glaubt die Wahrheit aus ihm herausprügeln zu können, im wahrsten Sinne des Wortes. Ohne Kontrolle prügelt der Polizist so lange brutal auf den Verdächtigen ein, bis dieser tödlich verletzt zu Boden geht, zumindest zunächst auf die Intensivstation eines Krankenhauses gebracht wird. Johnson soll sich als Täter verantworten. Zuvor darf er noch nach Hause, wo er seine Frau völlig fertigmacht und sie für sein Leben verantwortlich macht. Währenddessen plagen ihn Flashbacks über Kinder, die leiden müssen. Hat er jeglichen Halt im Leben verloren und muss nun den Preis für seine jahrelange Tätigkeit mit all den Verbrechen, die er gesehen hat, bezahlen?

Kritik

Die beiden oben erwähnten Szenen sind tatsächlich hart, neben der ohnehin schon heftigen Geschichte, des Kindesmissbrauchs. Wie er im Bett angezogen auf seiner Frau sitzt und sie für sein Leben verantwortlich macht, hat Eindruck hinterlassen. „Ich werde dich glücklich machen, hast du gesagt. Aber einen Dreck hast du getan. Hast du es immer noch nicht verstanden? …Du hast deinen Mann nicht glücklich gemacht. Es war dir so scheißegal. Du wolltest mich nie haben. Du warst nie geil auf mich“. Und am Ende bleibt die Frage: War er es nun?

Die Extras bestehen aus Interviews mit der technischen Crew, einer Bildergalerie sowie dem Trailer und Filmtipps.

Sein Leben in meiner Gewalt (O: The Offence): Eng / USA 1973; Regie: Sidney Lumet; Darsteller: Sean Connery, Trevor Howard, Vivien Merchant; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 102 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 2.0, Englisch DTS-HD MA 2.0; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,66:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Koch Films. Veröffentlichung Verkauf: 25. Juni 2020.

Bewertung: 7,6/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4