Steffen Jacobsen – Sühne

Thriller

Ein actionreiches Abenteuer auf höchsten Ebenen wird vom Dänen Steffen Jacobsen wieder veröffentlicht. Der inzwischen fünfte Roman „Sühne“ um die Ermittler Michael Sander und Lene Jensen hat es wahrlich in sich. Hier wird geklotzt, nicht gekleckert. Beide stehen wieder unter Hochdruck, beide geraten mehrfach in Lebensgefahr und ihr Eheleben wird auf eine harte Probe gestellt, selbst Tochter Maria ist involviert. Ein Roman über die Pharmaindustrie, Auftragskiller und dem Kampf Gut gegen Böse mit all Grauschattierungen. Ein Thriller, der stets auf der Überholspur anzutreffen ist. Gewalt, moderne Überwachung und Abbitte leisten für Fehler in der Vergangenheit, für aufgeladene Schuld. Ein Roman, der von Kopenhagen in die Welt zieht, zurück nach Afrika, kurz nach Schweden. Der Roman ist noch besser als „Hybris“, weil persönlicher, ehrlicher und vielleicht ein wenig familiärer. Wir wollen mehr davon, sind bei den Ermittlern hautnah dabei, fühlen mit ihnen mit. Den Roman kann man problemlos lesen, ohne die Vorgänger zu kennen, helfen würde es natürlich…

Inhalt

Der von schwerer Krankheit gezeichnete Pharmaunternehmer Frank Linden will auspacken. Er heuert einen Journalisten an, der hochbrisante Informationen über Lindens Unternehmen veröffentlichen soll. Doch bei der Übergabe des Materials werden beide erschossen. Michael Sander, der mit dem Journalisten befreundet war, ermittelt auf eigene Faust, mit den Unterlagen, die ihm sein Freund noch hinterlassen konnte. Er schafft es, in den Besitz des Geheimmaterials zu gelangen und es auszuwerten. Parallel wird Kommissarin Lene Jensen auf den Fall angesetzt und recherchiert im privaten Umfeld des Pharmaunternehmers. Sie stößt auf eine Spur, die in einen ungeheuerlichen Verdacht mündet. Unterdessen ist Michael Sander in tödliche Gefahr geraten. Sein alter Freund ist heute Auftraggeber von Operatoren, oder Operatorinnen, die Menschen ausschalen und die Wünsche ihrer reichen Auftraggeber erfüllen. Sara ist ein Profi, vielleicht die Beste in ihrer Branche. Aber jetzt hat sie sich mit Michel Sander und Lene Jensen angelegt.

Kritik

Persönlicher und intensiver noch als der Vorgänger. Diesmal ist der Feind ein ganzes System, Männer, die sich über die Gesellschaft erheben. Die eine günstige Arznei auf den Markt bringen könnten, aber lieber ihren Profit in den Vordergrund stellen und dafür morden (lassen). Der dänische James Bond oder Hamilton ist diesmal nicht der große Held, das ist eher seine Frau – aber der harte Kerl muss wieder vollen Einsatz zeigen, um die Begebenheiten zu seinen Gunsten zu entscheiden.

Steffen Jacobsen, 1956 geboren, ist Chirurg und Autor. Seine Bücher sind unter anderem in den USA, England und Italien erschienen. Er ist verheiratet, hat fünf Kinder und lebt in Kopenhagen. Nach »Trophäe«, »Bestrafung« und »Lüge« ist »Hybris« der vierte Roman um Kommissarin Lene Jensen und Ermittler Michael Sander. Jetzt also der fünfte Roman, der schon 2018 in Dänemark erschien. „Sühne“ heißt im Original „Ghostwriter“ wurde von Maike Dörries übersetzt, hat 416 Seiten und ist am 30. März im Heyne Verlag erschienen.

Bewertung: 8,5/10 Punkten

Spannung: 4/4 – Action: 4/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4