Märchen-Serie
Die 1812 erstmalig veröffentlichten deutschen Kinder- und Hausmärchen (kurz KHM) der Volkskundler und Sprachwissenschaftler Jacob und Wilhelm Grimm aus Hanau gelten bis heute als eine der beliebtesten Märchensammlungen und wurden bislang in nahezu 200 Sprachen übersetzt. Die Märchen stammten nicht aus eigener Feder der Brüder, sondern zumeist aus mündlichen Überlieferungen. So sind die Märchen Geschichten aus dem Volksgut und zum Teil tausende von Jahren alt. Die deutsche UNESCO-Kommission nahm 2016 sogar das Märchenerzählen in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes auf. Doch die gesammelten Märchen der Gebrüder Grimm sind keinesfalls stets kindgerecht und harmlos. Weit gefehlt! Das Zielpublikum für die Sammlung waren nämlich ursprünglich keine Kinder, sondern vorwiegend volkskundlich interessierte Erwachsene. Jedoch störten sich die Kinder schon damals nicht an den oftmals grausamen Details, denn viel wichtiger ist ihnen eine klare Unterscheidung zwischen Gut und Böse. Die Bösen werden bestraft, und für die Guten geht es gut aus. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute…
Inhalt
Bei den unheimlichen und blutrünstigen Schauermärchen wird indes auf Teufel komm‘ `raus gemeuchelt, gemetzelt, geraubt, gebrandschatzt oder gehext, und man trifft neben schönen Töchtern wie Blaubart-Gemahlin Elisa („Ich habe Angst vor diesem Mann.“), heldenhafte Jünglinge, hochwohlgeborene Königinnen und Königen auf allerlei grausame Unholde, abscheuliche Bösewichte und sogar den ein oder anderen Kannibalen. – Aber auch bei den KHM herrschen bisweilen bei Königs recht tyrannische Regeln und drakonische Strafen („Wer ausfindig machen kann, wo die zwölf Prinzessinnen in der Nacht tanzen, der soll sich eine davon zur Frau wählen dürfen. Derjenige soll dann nach meinem Tod auch König über mein Land sein. Es gibt noch eine Bedingung: Wer sich meldet, und es nach drei Tagen und Nächten nicht herausbringt, wo und mit wem meine Töchter in der Nacht ihre Schuhe zertanzen, der hat sein Leben verwirkt…“.) In „Schauermärchen 1“ sind es vier Märchen, die wir uns anhören dürfen: „Blaubart“, „Das Mädchen ohne Hände“ sowie „Der Räuberbräutigam“ und „Der liebste Roland“.
Kritik
Die Hörspiele sind gut. Gerade „Blaubart“ ist noch ein traditionelles Märchen, dem wir gerne zuhören, während „Das Mädchen ohne Hände“ schon modern klingt und die heutige Jugend erfreuen dürfte. „Der Räuberbräutigam“ ist düster und unheimlich, dafür aber mit einem Happy-End gesegnet. „Der liebste Roland“ ist traditionell mit Hexe und einem Liebespaar, das nur mittels Magie und viel Liebe zusammenfinden kann und darf.
Gruselkabinett – Jacob & Wilhelm Grimm – Schauermärchen 1 – Hörspiel: D 2023; Regie: –; Sprecher: –; Dauer: 83 Minuten; Vertrieb: ©Titania Medien. Veröffentlichung Verkauf: 31. Mai 2024.
Bewertung: 7,9/10 Punkten
Spannung: 3/4 – Action: 3/4 – Humor: 2/4 – Erotik: -/4 – Anspruch: 2/4