Kester Schlenz / Jan Jepsen – Schlick

Kriminalroman

Hamburg hat einen neuen Kommissar. Besser gesagt zwei und einen alten Seebären, der gerne den Privatermittler gibt, um seinem Freund dem Kommissar zu unterstützen. In „Der Bojenmann“ geht es um einen Mörder, der seine Opfer plastiniert und der seine Kunstwerke prominent ausstellt. Das können nur wenige, dafür ist die Öffentlichkeit gleich alarmiert und die Kommissare müssen schnell liefern, bevor es zu Panik und Angst unter der Bevölkerung kommt. Mit viel Lokalkolorit wird hier leicht humorvoll ein gar nicht so humorvolles Verbrechen aufgeklärt, mit Verlusten auf Ermittlerseite sogar. Über Hamburg erfahren wir einiges, über die Morde bzw. Toten. Zwei Autoren, die einen Krimi geschrieben haben und dessen „Der Schattenmann“. Diese Fortsetzung ist ähnlich spannend geraten, mehr Drama als Thriller. Ein Opfer wird zum Täter. „Der Schattenmann“ zeigt einen neuen Serienmörder und greift am Ende den ersten Roman wieder auf. In „Schlick“ geht es um die Elbe und die großen Schiffe, die in den Hafen gelangen sollen. Jemand tötet wichtige Menschen, die mit den Entscheidungen zu tun haben.

Inhalt

Schlick von Kester Schlenz

Kommissar Knudsen steht unter Druck: Ein Serienmörder tötet Menschen, die mit dem Hamburger Hafen zu tun haben, und verschwindet dann wieder in den Tiefen der Elbe. Das LKA Altona hat eine kleine Aktivistengruppe im Verdacht. Die kämpft seit Jahren gegen die umstrittene Elbvertiefung, die den großen Container-Riesen das Befahren des Flusses garantieren soll. Das Problem, wie so oft: Ökonomie vor Ökologie. Durch das tonnenweise Ausbaggern von Schlick hat sich das Ökosystem der Elbe längst dramatisch verändert. Doch sind der Umweltschutzgruppe auch Morde zuzutrauen? Kommissar Knudsen und seine Kollegin (und heimlicher Schwarm) Dörte Eichhorn kreisen den Täter immer mehr ein. In der Zwischenzeit wird Knudsens Freund Oke Andersen wegen Personalmangels kurzzeitig als Lotse reaktiviert – und muss an Bord eines gigantischen Containerschiffs versuchen, eine Katastrophe für die Hansestadt zu verhindern. Die Stadt ist allarmiert, doch was dann passiert, damit hätte wohl niemand gerechnet.

Kritik

Der zweite Roman ist tatsächlich wohl besser als der erste, wobei der auch deutlich härter war. Im dritten Roman geht es auch im den Täter des ersten Falles, hauptsächlich jedoch ist ein Plädoyer umzudenken und nicht immer tiefer in der Elbe zu graben, damit größere Containerschiffe den Hafen erreichen können. Aber was wäre, wenn der Hafen nicht mehr die Bedeutung hätte, wenn die großen Schiffe in Niedersachsen anlanden, in Wilhelmshafen beispielsweise? Dramatischer Fall, aber nicht ganz so genial wie die ersten beiden. Dafür für Oke ziemlich ungemütlich.  

Kester Schlenz, geboren 1958, ist Autor zahlreicher erfolgreicher Väter- und Kinderbücher. Er studierte Sprachwissenschaften und Psychologie und arbeitet als Redakteur beim »Stern«.

Jan Jepsen, geb. 1962, wurde in der Nacht der großen Hamburger Sturmflut gezeugt. Er wuchs – größtenteils in Gummistiefeln – in der ehemaligen Lotsensiedlung Övelgönne auf. Auf einer Reportage in Norwegen lernte er Kester Schlenz kennen. Aus Kennenlernen wurde Freundschaft, aus Freundschaft in Co-Autorenschaft ihr erster gemeinsamer Krimi »Der Bojenmann«, es folgt „Der Schattenmann“. Und nun „Schlick“.

Der Roman „Schlick“ hat 300 Seiten und ist am 25. September 2024 im btb Verlag erschienen.

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 3/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4