Thriller / Drama / Mafia
„Im Netz des Teufels – Verschwunden auf Sardinien“ zeigt das Urlaubsparadies Sardinien von seiner dunklen Seite. Schonungslos geht der Regisseur Domenico de Feudis der Frage auf den Grund, wie man Moral und Prinzipien in einem System aus Korruption und Leid aufrechterhalten kann. Sein düsteres Können konnte er bereits mit dem Kurzfilm „L’Ora Del Buio“ unter Beweis stellen, der unter anderem auf dem renommierten Sitges Film Festival lief. Hauptdarsteller Luca Argentero („Doc – Es liegt in deinen Händen“, „Eat, Pray, Love“) als von der Vergangenheit geplagter Ex-Polizist und Cristiana Dell’Anna („Cabrini“) als unbeugsame Journalistin treiben den Film mit der Gegensätzlichkeit ihrer Charaktere bis zur schockierenden Auflösung des Rätsels voran. Wer entführt hier praktisch ungestraft Mädchen und führt im Hintergrund die Strippen?
Inhalt
Nach dem tragischen Tod seiner Ehefrau fristet der ehemalige Polizist Sante Moras (Luca Argentero) sein Dasein als Gefängniswärter. Nichts durchbricht die trostlose Routine – bis ein verurteilter Kindermörder unter seiner direkten Aufsicht stirbt. Der hatte zuvor direkt vor den Augen der Polizei ein von ihm entführetes Mädchen erschossen. Als aber die Leiche in der Gefängniszelle liegt, sieht Moras rot. Die Beweislast gegen ihn ist erdrückend. Mit dem unerbittlichen Kommissar Tommaso Lago (Francesco Acquaroli) dicht auf den Fersen, bleibt ihm auf der Flucht nur die Unterstützung der Journalistin Fabiana Lai (Cristiana Dell’Anna), um seine Unschuld zu beweisen und weitere Morde zu verhindern. Denn es ist kein Zufall, dass unschuldige Mädchen im Hinterland Sardiniens verschwinden, sondern eine Verschwörung, die bis in höchste Kreise reicht – und mit Sante den perfekten Sündenbock gefunden hat. Doch der will diese Rolle nicht annehmen, was für die Involvierten immer gefährlicher wird und die müssen dann die Konsequenzen tragen. Doch die Polizei und Moras wollen die Wahrheit wissen, ebenso die Journalistin, wenngleich damit ihre Leben in Gefahr sind.
Kritik
Auch wenn Nina Chuba singt, dass sie ein Haus auf Catania haben möchte, wer diesen Film sieht, mag Abstand von der Insel nehmen. Sardinien oder Sizilien, nein danke?! Okay, passt nicht ganz, aber Werbung für Sardinien ist das nicht gerade. Der Film zeigt viel Action und noch mehr Morde, das dürfte nicht ganz der Realität entsprechen. Ein Schlag gegen die Ndrangeta ist immer gut. Wobei offiziell die Mafia auf Sardinien nicht so aktiv zu sein scheint…
Der Film erscheint digital.
Im Netz des Teufels (O: La coda del diavolo): I 2024; Regie: Domenico de Feudis; Darsteller: Luca Argentero, Cristiana Dell’Anna, Francesco Acquaroli, Luca Pusceddu, Geno Diana; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 95 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Italienisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,39:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Atlas Film Home Entertainment. Veröffentlichung Verkauf: 14. November 2024.
Bewertung: 7,8/10 Punkten
Spannung: 3/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4