Horror / Zombie
Regisseurin Thea Hvistendahl setzt sich in ihrem poetisch-hypnotisierenden Debüt mit dem Schock auseinander, den das Ableben eines geliebten Menschen in uns auslöst. In wunderschönen Bildern fotografiert, ist „Handling the Undead“ ein leises, bewegendes Horror-Drama, das lange nachhallt. Der starbesetzte Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Bestseller-Autor John Ajvide Lindqvist und feierte seine Weltpremiere auf dem renommierten Sundance Film Festival. Ein sehr ruhiges Werk, das mit sehr wenig Sprache und Spannung auskommt und stattdessen die Bilder für sich sprechen lässt und die Atmosphäre, das Kopfkino, das in uns allen entsponnen wird. Tote, die zurückkehren, zunächst als Pflegefälle, die Mitleid erregen. Doch das kann sich ändern und rächen, wenn man nicht aufpasst.
Inhalt
An einem ungewöhnlich heißen Sommertag in Oslo erwachen auf mysteriöse Weise die Toten zum Leben und kehren apathisch zu ihren Familien zurück. Warum und wer zurückkommt ist fraglich, ein Schema lässt sich kaum erkennen, doch die Toten sind wieder da. Zum Teil sogar bei ihren Familien. Für die trauernden Angehörigen ein unverhofftes Geschenk: den schmerzhaften Verlust hinter sich zu lassen und ihre Liebsten wieder bei sich zu haben. Doch die anfängliche Freude über die Rückkehr der Verstorbenen verwandelt sich schon bald in einen Albtraum. Denn die Untoten sind nicht dieselben, die sie einst waren, und ersetzen nicht das, was verloren ging. Eine Unterhaltung ist zu keinem Zeitpunkt möglich. Können die Untoten denken und handeln, ohne ihre Bezugspersonen? Was macht man mit einem toten Kind, das plötzlich wieder da ist? Keine einfache Entscheidung, die emotional belastet und die Beteiligten vor Herausforderungen stellt. Als das Fernsehen von negativen Erscheinungen berichtet, flieht eine Mutter mit ihrem toten Kind und ihrem lebendigen Vater auf eine Insel…
Kritik
Anfangs noch gut und spannend – wer weiß schon in welche Richtung der Film gehen wird. Doch mit zunehmender Länge wird das immer weniger ansehnlich. Wo ist der Handlungsbogen, der uns fesselt? Da wäre mehr drin gewesen, aber so ist das einer der ruhigsten Zombie-Filme aller Zeiten.
Im Bonusmaterial gibt es Interviews mit Cast & Crew, ein 24-seitiges Booklet sowie den Trailer und Filmtipps.
Handling the Undead (O: Håndtering av udøde): Nor 2024; Regie: Thea Hvistendahl; Darsteller: Renate Reinsve, Anders Danielsen Lie, Bjørn Sundquist, Dennis Østry Ruud, Bente Børsum, Bahar Pars; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 97 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Norwegisch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,35:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Pierrot Le Fou / Alive. Veröffentlichung Verkauf: 20. März 2025.
Bewertung: 7,8/10 Punkten
Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4