Des Teufels Bad

Historiendrama / Folk-Horror

Der Volksmund des 18. Jahrhunderts sagte, melancholische Menschen seien im Bad des Teufels gefangen. „Des Teufels Bad“ bringt den Zuschauer in das bäuerliche Milieu des 18. Jahrhunderts und vermittelt mit Bravour seine isolierende Enge und Finsternis. Nach „Ich seh, ich seh“ gelingen Veronika Franz und Severin Fiala ein weiterer Geniestreich, der auf der Berlinale 2024 mit dem silbernen Bären für eine herausragende künstlerische Leistung geehrt wurde. Zudem wurde der Film über den Oscar nominiert für den besten internationalen Film. Der preisgekrönte Folk-Horror-Film, beklemmend inszeniert von Veronika Franz und Severin Fiala, erzählt ein finsteres, nahezu unbekanntes Kapitel europäischer Geschichte. Selbstmord war damals wie heute aus religiösen Gründen verboten, aber man kann andere Wege finden. Wichtig wäre bei diesem Werk, das man sich vorher informiert.

Inhalt

Oberösterreich, 1750: Die tiefreligiöse und hochsensible Agnes (Anja Plaschg) heiratet den Bauern Wolf (David Scheid). Er kauft ihnen ein Haus im Wald, in dem sie ihr gemeinsames Leben beginnen wollen. Schon bald fühlt sie sich fremd in der Welt ihres Mannes. Wie gefangen fühlt sich Agnes in ihrem neuen Leben in einer gefühlskalten dörflichen Gemeinschaft, mit harter Arbeit und einer fordernden Schwiegermutter. Schwanger zu werden klappt leider auch noch nicht, zumal Wolf nicht unbedingt auf den Akt zu stehen scheint. Immer mehr zieht sie sich zurück, doch immer wieder wird sie auf ihren festgelegten Platz gezwungen. Sie wird zur Außenseiterin in der kleinen Gemeinde und bald schon wird sie wunderbar, bleibt im Bett und kann sich ein normales Leben kaum mehr vorstellen. Was soll sie nur machen, um sich zu befreien, um nicht im eigenen Leben gefangen zu sein? Ein Gewaltakt scheint ihr der einzige Ausweg. Doch kann sie das machen? Auf sowas steht die Todesstrafe.

Kritik

Leute, der Film zeigt so wenig, in so langen und langwierigen Einstellungen. Das ist nicht schlecht, insbesondere inhaltlich, hervorragend, wie uns der Text am Ende des Films aufklärt. Doch bis dahin dauert es leider sehr lange. Da reichen die guten darstellerischen Leistungen nicht auf Dauer. Unbedingt solltet ihr euch den Kurzfilm in den Extras ansehen!

Im Bonusmaterial gibt es die Hörfilmfassung, Berlinale-Panel in der Charité zu Frauen und Ritualmord, Interview mit Historikerin Kathy Stewart und Dr. Mark Benecke, ein Q&A zum Kinostart mit dem Regie-Duo, einen sehr guten Kurzfilm sowie den Trailer und Filmtipps.

Des Teufels Bad: Ö / D 2024; Regie: Veronika Franz, Severin Fiala; Darsteller: Anja Plaschg, David Scheid, Maria Hofstätter; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 121 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Plaion Pictures. Veröffentlichung Verkauf: 27. März 2025.

Bewertung: 7,8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 1/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 2/4