Crime-Drama-Miniserie
Das berührende ITV-Kriminaldrama „A Confession“ basiert auf dem realen Fall des englischen Polizisten Steve Fulcher und wurde 2019 von britischen Kritikern und Fans gleichermaßen gefeiert und war mit durchschnittlich 6,6 Millionen Zuschauern eine der erfolgreichsten Serien des Jahres. „A Confession“ wirft die Frage auf, ob juristisches Recht immer etwas mit Gerechtigkeit und gesundem Menschenverstand zu tun hat. Die bewegende Miniserie legt auch weniger den Fokus auf die Ergreifung und das Psychogramm des Täters, sondern auf den am System verzweifelnden Polizisten und die betroffenen Familien, deren Dilemma von Regisseur Paul Andrew Williams („Broadchurch“) in manchmal bedrückenden Bildern dargestellt wird. Der echte Steve Fulcher verarbeitete seine Erfahrungen des Falls in dem Buch „Catching a Serial Killer“, das hier als Vorlage dient. Das exzellent geschriebene Drehbuch lässt viel Zeit für die Geschichte des Ermittlers und der Hinterbliebenen und vermittelt auf eindrückliche Weise den Schmerz, den sie nach den grausamen Verbrechen durchleiden müssen.
Inhalt
Die Geschichte behandelt die Untersuchungen zum Vermisstenfall der 22-jährigen Sian O’Callaghan aus dem südenglischen Swindon, die im März 2011 nach einem Clubbesuch spurlos verschwindet. Zunächst bleibt die Suche erfolglos, bis sich Detective Superintendent Steve Fulcher (Martin Freeman) des Falles annimmt. Indizien lassen ihn schnell Parallelen zu einem Cold-Case-Fall ziehen: Die junge Becky Godden-Edwards verschwand acht Jahre zuvor auf ähnliche Art und Weise und ihr Mörder wurde nie gefasst. Bald führen die Ermittlungen DS Fulcher zum Taxifahrer Christopher Halliwell (Joe Absolom). In der Hoffnung, das Sian noch lebt, bringt DS Fulcher Halliwell bei dessen Festnahme dazu, den Mord an der jungen Frau zu gestehen und ihn zu ihren sterblichen Überresten zu führen. Dort bietet er sogar an, ihn direkt zu einer weiteren Leiche zu führen, woraufhin Fulcher unterlässt, Halliwell formell über seine Rechte zu belehren. Schließlich werden beide Leichen gefunden und als die vermissten Mädchen identifiziert. Im Polizeirevier schweigt Halliwell jedoch auf Anraten seines Anwalts beharrlich und streitet auch im darauf folgenden Prozess jegliche Tatbeteiligung ab. Da es zwar für die Ermordung Sians unumstößliche Beweise für Halliwells Schuld gibt, er jedoch aufgrund des rechtswidrig erlangten Geständnisses für den zweiten Mord an Becky nicht belangt werden kann, wird Halliwell lediglich für den Mord an Sian schuldig gesprochen.
Kritik
Das Krimidrama verändert sich tatsächlich ab der dritten Episode und danach noch ein wenig. Polizeiarbeit am Limit, in der Hoffnung darauf eine vermisste Person lebendig zu finden und gleichzeitig in der Befürchtung einen Täter eine Wahl zu lassen. Das Justizsystem ist nicht einfach, aber das hat Vor- und Nachteile. Die Miniserie überzeugt in den Szenen mit Martin Freeman, weniger mit Imelda Staunton. Ein sehenswertes TV-Krimidrama.
Im Bonusmaterial gibt es Interviews mit Cast und Crew sowie den Trailer und Filmtipps.
A Confession: UK 2019; Regie: Paul Andrew Williams; Darsteller: Martin Freeman, Siobhan Finneran, Imelda Staunton, Peter Wight, Jessica D’Arcy, Derek Riddell, Joe Absolom; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 270 Minuten, 6x 45 Min.; Sprachen: Deutsch 5.1, Englisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©itv Studios / Edel: Motion. Veröffentlichung Verkauf: 30. Oktober 2020.
Bewertung: 8,1/10 Punkten
Spannung: 3/4 – Action: 4/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4