Andy Warhols Dracula

Erotik-Horror

Nach der Fertigstellung seines Horrorwerks „Andy Warhols Frankenstein“ inszenierte Paul Morrissey in Warhols Factory diesen bis ins Mark verdorbenen Schocker, wieder mit Udo Kier und Joe Dallessandro in den Hauptrollen. „Andy Warhols Dracula“ in dem es darum geht eine Jungfrau zu finden, damit Dracula wieder gesund wird – dafür reist er aus Rumänien nach Italien und gastiert dort bei einer adligen Familie mit gleich vier unverheirateten Töchtern – jungfräulich sind die allerdings nicht mehr alle. Stefania Casini („Suspiria“), der große Vittorio De Sica („Fahrraddiebe“) und sogar Roman Polanski („Tanz der Vampire“) gaben sich ebenfalls die Ehre. Ein trashiger Film, der Horror- und Erotikelemente kunstvoll miteinander zu verweben vermag. Ein Dracula, der unbedingt das Blut einer Jungfrau braucht und auf die sexuell aufgeschlossenen Töchter einer verarmten adligen Familie trifft.

Inhalt

Graf Dracula (Udo Kier) braucht frisches Blut, das Blut einer Jungfrau. Da es in seiner Heimat keine unberührten Mädchen gibt, zieht es ihn, den Sarg im Gepäck, nach Italien. Mit seinem Diener und seinem Sarg kommt er in einer kleinen Stadt an und erkundigt sich nach Frauen heiratsfähigen Alter, die unbedingt noch Jungfrau sind. Auch im katholischen Italien nicht so einfach. Hier lernt er ein verarmtes Adelsgeschlecht kennen, das samt der bezaubernden Töchter in einer Villa lebt. Doch zwischen dem Grafen und dem erlösenden Biss steht der Diener des Hauses, der Dracula misstrauisch beäugt. Mario (Joe Dallesandro) hat selbst gerne Sex mit zwei der vier Töchter seiner Herren, für die er arbeitet. Während er von der Oktoberrevolution erzählt und der Abschaffung des Adels, merkt er, dass Dracula die Mädchen missbraucht. Nur ist ihm anfangs nicht klar warum, mit welcher Intention. Währenddessen  testet Dracula die Frauen, die aber keine Jungfrauen mehr sind – deren Blut kann ihn nicht heilen und so muss der kranke Mann weiter suchen und hoffen, dass er bald Heilung findet.

Kritik

Die 1970er Jahre waren rein filmisch gesehen wohl die freiesten und erotischsten. Was war da alles möglich, Filmkunst, Erotik und inhaltlich Bedeutungsschwere – letzteres nicht unbedingt in diesem Werk, das jetzt als Mediabook eine erneute Würdigung erhält. Ein Dracula, wie man ihn selten erlebt hat, vor allem aufgrund seiner Verletzlichkeit.

Im Bonusmaterial gibt es einen Audiokommentar, Interviews, Probeaufnahmen, Andy Warhol in Deutschland, eine Bildergalerie, ein Booklet sowie den Trailer und Filmtipps.

Andy Warhols Dracula (O: Blood for Dracula): USA / F / I 1974; Regie: Paul Morrissey; Darsteller: Udo Kier, Joe Dallesandro, Vittorio De Sica, Maxime McKendry, Milena Vukotic, Dominique Darel, Stefania Casini, Silvia Dionisio; FSK: ab 18 Jahren; Dauer: 105 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 2.0, Englisch DTS-HD MA 2.0; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Plaion Pictures. Veröffentlichung Verkauf: 25. April  (29.02.) 2024.

Bewertung: 7,7/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 3/4 – Anspruch: 2/4