Arboretum

Mysteryhorror

Mit seinem Spielfilmdebüt „Arboretum“ schafft Julian Richberg einen mühelosen Spagat zwischen den Genres und kombiniert dabei Drama, Horror, Mystery und Psychothriller in einer einzigartigen Weise. Der Film spielt in Ostdeutschland, greift die Historie auf und zeigt psychologische Muster, sowie den natürlichen Wahn der Menschen. Eingebettet zwischen historischen, politischen Problemfeldern bietet diese Milieustudie mit stimmungsvollen Spannungsbögen ein gelungenes deutsches Genrekino zwischen „Donnie Darko“ und „Elephant“. Eine Sozialkritik oder –studie in einem Horrorfilm, der die Zuschauenden an ihre Grenzen führen wird. Können wir mit den beiden bzw. drei Protagonisten mitleiden, können wir mit ihnen fühlen oder müssen wir uns irgendwann von ihnen abwenden?

Inhalt

Erik (Oskar Bökelmann) und sein bester Freund Sebastian (Niklas Doddo) sind zwei Teenager in einer kleinen Stadt an der thüringischen Grenze, die einst zwischen Ost und West verlief. In der Schule werden sie gemobbt und auch sonst scheint das Leben den beiden Außenseitern keine Perspektive zu bieten. Und so sinnieren sie in ihrer Freizeit darüber, Rache an ihren Peinigern zu nehmen und machen Schießübungen mit dem altem NVA Gewehr von Eriks Vater. Als Erik ein Mädchen (Anna Jung) aus der linken Szene kennenlernt, dreht sich plötzlich seine Welt auf den Kopf. Und so muss er sich entscheiden zwischen dem, was ihn glücklich macht und seinen dunklen Gedanken, die unzertrennlich mit seiner Freundschaft zu Sebastian verbunden scheinen. Doch in einer Welt, die nur Gewalt kennt, kommt es zwangsläufig zur Eskalation, die das kleine Dorf am Rande der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze in seinen Grundfesten erschüttern wird. Die Jungs, die sie malträtieren haben plötzlich einen Autounfall und sterben dabei. Doch damit fängt die Geschichte erst richtig an,

Kritik

Wie in so vielen deutschen Filmen ist die Akustik nicht gut, zum Glück gibt es Untertitel. Inhaltlich ist das zunächst erfreulich, gibt es das Genre in Deutschland doch viel zu selten. Der Film ist Sozialstudie, Geschichtsbewältigung und letztlich Horrordrama in einem. Das ist nicht schlecht gemacht und regt zum Nachdenken an.

In den Extras befinden sich ein Interview, ein Audiokommentar sowie der Trailer und Filmtipps.

Arboretum: D 2020; Regie: Julian Richberg; Darsteller: Oskar Bökelmann, Niklas Doddo, Anna Jung, Volker Figge; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 80 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,39:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Meteor Film / Alive. Veröffentlichung Verkauf: 31. März 2023.

Bewertung: 7,8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4