Musik / Israel-Palästina-Konflikt
„Crescendo #makemusicnotwar“ heißt das packende Drama von Regisseur Dror Zahavi über ein israelisch-palästinensisches Jugendorchester, das im Januar 2020 die deutschen Kinosäle füllte. Auch weltweit begeisterte der Spielfilm das Arthaus-Publikum mit seiner inspirierenden Botschaft. Am 10. Dezember 2020 veröffentlichte Camino Filmverleih den mehrmals preisgekrönten – und mit dem Prädikat besonders wertvoll versehenen – Film mit Peter Simonischek („Toni Erdman“) in der Hauptrolle auf DVD, Blu-Ray und als Video-on-Demand. Die Hauptrolle des Dirigenten spielt Peter Simonischek („Das Sacher“). In weiteren Rollen sind Bibiana Beglau („Die Stille nach dem Schuss“), Daniel Donskoy („Sankt Maik“) und Sabrina Amali („4 Blocks“) zu sehen. Deutsche Geschichtsbewältigung und der israelisch-palästinensische Konflikt im Mikrokosmos Orchester zur Völkerverständigung.
Inhalt
Im Rahmen von Friedensverhandlungen zwischen Diplomaten aus Israel und Palästina soll in Südtirol ein Konzert eines Jugendorchesters junger Palästinenser und Israelis unter massiven Sicherheitsvorkehrungen stattfinden. Die Jugendlichen wollen die Friedensbemühungen, die in ihrem Mikrokosmos bereits gefruchtet haben, nicht aufgeben und sehen nach und nach im gemeinsamen Zueinanderfinden und Musizieren einen ersten Weg zur Überbrückung von Hass, Intoleranz und Terror. Hat die Musik die Kraft, trotz der vielen Herausforderungen und Hindernisse Brücken zwischen den jungen Menschen verschiedener Religionen und verhasster Nationalitäten zu bauen? Als Dirigent (Peter Simonischek) wird eine kontroverse Person erwählt, dessen Eltern Nazis waren. Er soll das Orchester zusammenstellen, paritätisch aus Israelis und Palästinensern. Nicht einfach bei deren Hintergrund und die beiden Lager mit all ihren Erfahrungen und Geschichten aus der Vergangenheit zusammenzubringen. Das Projekt steht mehrmals kurz vor dem Scheitern.
Kritik
Im Prinzip stehe ich solchen Filmen skeptisch gegenüber. Ebenso wie bei Zweiter Weltkriegswerken, ist das hier ein Thema, das schnell nerven kann, weil es halt so häufig debattiert wird. Die Gefahr des „Gutmenschen-Films“ ist virulent, wobei der Begriff ja erst seit Kurzem gebräuchlich ist. Wer sich den Film dennoch ansieht, dürfte schnell überzeugt sein. Zwar ist der Beginn anstrengend, aber es wird immer besser und die aufbrausenden Charaktere, der israelische Protagonist und die palästinensische Hauptdarstellerin machen ihre Sachen sehr gut. Noch besser ist die Romanze zwischen den sehr jungen NachwuchsmusikerInnen. Daumen hoch und bitte ansehen!
Im Bonusmaterial befindet sich das Making of, ein Featurette sowie der Trailer und Filmtipps.
Crescendo – #Makemusicnotwar: D / A / Isr 2019; Regie: Dror Zahavi; Darsteller: Peter Simonischek, Bibiana Beglau, Daniel Donskoy, Sabrina Amali, Mehdi Meskar, Götz Otto; FSK: ab 6 Jahren; Dauer: 108 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Englisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Camino Filmverleih / EuroVideo Medien. Veröffentlichung Verkauf: 10. Dezember 2020.
Bewertung: 8/10 Punkten
Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4