Literaturverfilmung / Drama
Vom verarmten Waisenkind zum gefeierten, strahlenden Schriftsteller – und dazwischen jede Menge spannende, skurrile, lustige und bewegende Ereignisse: Charles Dickens‘ berühmte, halbbiografische Geschichte wird in „David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück“ mit viel frischem Wind, Humor und einer großartigen diversen Besetzung neu aufgelegt. Der für einen Oscar nominierte Regisseur Armando Ianucci interpretiert die Ode an Mut, Menschlichkeit und die Kraft der Liebe mit großem Feingefühl auf eine moderne, mitreißend-komische Weise und liefert den besten Beweis für deren Zeitlosigkeit und Relevanz. Die Figur des David Copperfield hat es nicht einfach. Lange Zeit muss das Kind arbeiten, dann wird es besser, bis er wieder in Armut leben muss. Eine moderne und starke Verfilmung des Stoffes mit vielen Figuren, die anders interpretiert worden sind, als es bislang der Fall gewesen ist.
Inhalt
Von seiner Geburt bis hin zum Erwachsenenalter ist der gutherzige David Copperfield (Dev Patel) von Freundlichkeit, Bosheit, Armut und Reichtum umgeben und trifft im viktorianischen England auf eine Reihe bemerkenswerter Persönlichkeiten. Auf seinem Weg zum Schriftsteller und seiner Suche nach Familie, Freundschaft, Romantik und Status, ist die Geschichte seines Lebens die wohl schönste Geschichte von allen. Zunächst wird es hart, denn nachdem seine Eltern gestorben sind, wird das Kind in eine Fabrik verfrachtet und muss dort Arbeit für einen Hungerlohn verrichten, als Kind. Später folgt eine bessere Phase, als seine Tante (Tilda Swanton) ihn aufnimmt und irgendwann auf ein Internat schickt. Dort lebt er das Leben, das er führen möchte, gehört zu der oberen Klasse. Nur leider ist das nicht von langer Dauer. Freunde kommen und gehen, Schuldner ebenso. Die Liebe bahnt sich ihren Weg und doch geht es bergab. Kann er allen seinen Nächsten helfen und dennoch aus seinem Leben etwas machen, sich emporkämpfen und ein Leben mit ausreichend Geld und einem gewissen Komfort führen?
Kritik
Ein wirklich guter Film, Dev Patel spielt die Rolle famos. Die Briten lieben ihre Sittenbilder und Filme aus dem 19. Jahrhundert sowie der Jahrhundertwende. Die Auswahl der DarstellerInnen ist außergewöhnlich – aber gut. Nur gibt es fast zeitgleich die „Blackfacing“ Debatte über weiße DarstellerInnen weltweit, die schwarz angemalt worden sind, um beispielsweise Othello zu spielen. War das immer abwertend gemeint? Das eine ist nicht in Ordnung, hier ist es gut? Homosexuelle DarstellerInnen weisen darauf hin, dass ihnen manche Rollen verwehrt blieben. Von mir aus kann jede/r alles spielen, aber dann muss eine solche Debatte offener geführt werden. Offenheit nicht Diskriminierung, so sollte es sein!
Im Bonusmaterial befinden sich die Musik zum Film sowie Filmtipps.
David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück (O: The Personal History Of David Copperfield): USA 2019; Regie: Armando Iannucci; Darsteller: Dev Patel, Hugh Laurie, Tilda Swinton, Ben Whishaw, Gwendoline Christie, Aneurin Barnard, Peter Capaldi, Rosalind Eleazar, Divian Ladwa, Benedict Wong; FSK: ab 6 Jahren; Dauer: 114 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Englisch 5.1; Untertitel: Deutsch, Englisch; Bild: 2,39:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©EOne / Universal Pictures Germany. Veröffentlichung Verkauf: 11. Februar 2021.
Bewertung: 8/10 Punkten
Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4