Der verlorene Sohn

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Homosexualitäts-Religions-Drama

„Der verlorene Sohn“ erzählt die ergreifende und wahre Geschichte vom mutigen Kampf eines jungen Mannes gegen Homophobie und für ein selbstbestimmtes Leben. Mit Nicole Kidman („Die Verführten“, „Wide Eyes Shut“) und Russel Crowe („Gladiator“, „Väter und Töchter“) in den Hauptrollen. Über ihnen steht nur noch deren Film-Sohn, gespielt von Lucas Hedges („Lady Bird“, „Ben is back“). In den USA gibt es noch immer religiöse Gruppen, die Homosexualität verteufeln und als gesellschaftliche und vorübergehende Abnormität ansehen. Eine Krankheit, die heilbar ist. Dafür werden die jungen Erwachsenen in Heime gesteckt, die ihnen den rechten Weg zeigen sollen. Die eine Art Gehirnwäsche vollziehen, damit die jungen Menschen wieder zurück in Gottes Hände geraten. Immerhin 700.000 Menschen sind in solche Heime in den vergangenen Jahren gekommen, sollten geheilt werden.

Inhalt

Jared (Lucas Hedges) wächst in einer Baptistenprediger-Familie in einer bibeltreuen Kleinstadt der amerikanischen Südstaaten auf. Als seine streng gläubigen Eltern (Russell Crowe und Nicole Kidman) von der Homosexualität ihres Sohnes erfahren, drängen sie ihn zur Teilnahme an einer fragwürdigen Reparativtherapie. Dabei hat er sich nie etwas zu Schulden kommen lassen, nur ein einziger vorfall mit einem anderen Jungen und dessen Vorwürfe sind genug, um die Eltern, vor allem dem Vater, eine Entscheidung zu treffen, die sein Leben verändern könnte. Vor die Wahl gestellt, entweder seine Identität oder seine Familie und seinen Glauben zu riskieren, lässt Jared sich notgedrungen auf das entwürdigende und unmenschliche Umerziehungsprogramm ein. Trotz der psychischen Misshandlungen durch den radikalen Campleiter (Joel Edgerton) beginnt Jared, seine eigene Stimme zu finden und sein wahres Selbst zu akzeptieren. Er will sich nicht verbiegen lassen, will Mensch und Individuum bleiben. Das verträgt sich nicht mit den Methoden vor Ort, aber er lässt sich nicht brechen und will über seine Zeit dort schreiben. Zum Glück steht seine Mutter an seiner Seite, als es gefährlich wird.

Kritik

Was für ein Land, in dem Homosexuelle geheilt werden müssen, geheilt werden sollen. Sind wir in der arabischen Welt, die als rückständig gilt, was Menschenrechte und Individualität anbelangt? Ein ergreifender Film, der zu Herzen geht. Dabei sind die Protagonisten gar keine Unmenschen, sie glauben das Richtige zu tun. Doch was ist für einen jungen Mann das Richtige, wie können er und seine Umwelt sicher sein. Kann der Wille eines Menschen durch die Kirche oder andere Institutionen gebrochen werden?

Das Bonusmaterial besteht aus entfernten Szenen, Jared enthüllt, die Verwandlung in die Eamons, der Regisseur Joel Edgerton sowie dem Trailer und Filmtipps.

Der verlorene Sohn (O: Boy erased): USA 2018; Regie: Joel Edgerton; Darsteller: Lucas Hedges, Nicole Kidman, Russell Crowe, Joel Edgerton, Joe Alwyn, Madelyn Cline; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 115 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Englisch 5.1, Französisch 5.1, Spanisch 5.1, Italienisch 5.1, Tschechisch 5.1; Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Tschechisch, Arabisch, Hindi, skand. Sprachen, Niederländisch, Portugiesisch; Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Universal Pictures Germany. Veröffentlichung Verkauf: 21. Juni 2019.

Bewertung: 8,1/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4