Die Känguru Chroniken

Komödie

Die Geschichten über das vorlaute Beuteltier haben absoluten Kultstatus: 2008 hüpfte das Känguru von der Bühne ins Radio, ein Jahr später veröffentlichte der Liedermacher und Autor Marc-Uwe Kling das Buch „Die Känguru-Chroniken: Ansichten eines vorlauten Beuteltiers“. Drei weitere Bände und viele Preise folgten. Die vier Hörbücher stehen an der Spitze der Hörbuch-Bestsellerliste – kein Wunder also, dass die Lese-Kino-Tour mit Marc-Uwe Kling innerhalb von 90 Minuten ausverkauft war! Für eine beachtliche Gage spielt sich das Känguru selbst (Voice Coach: Marc-Uwe Kling, Stuntman: Volker Zack) und für eine massiv kleinere Gage spielt Dimitrij Schaad (guter Typ, kennen hauptsächlich Theater-Freaks) Marc-Uwe. In weiteren Rollen stehen vor der Kamera von Filip Zumbrunn („Nachtzug nach Lissabon“) Rosalie Thomass („Eine unerhörte Frau“) als Maria, Henry Hübchen (Muss man da jetzt ernsthaft einen Film in die Klammer schreiben? Henry Hübchen halt!) als Immobilienhai Jörg Dwigs, Carmen-Maja Antoni (The one and only Mutter Courage!) als Kneipenwirtin Herta und Bettina Lamprecht („Ladykracher“) als Jörg Dwigs’ skrupellose Geliebte. Tim Seyfi („Es war einmal in Deutschland“) und Adnan Maral („Türkisch für Anfänger“) spielen die Späti-Betreiber Otto-Von und Friedrich-Wilhelm Yilmaz.

Inhalt

Marc-Uwe (Dimitrij Schaad), ein unterambitionierter Kleinkünstler mit Migräne-Hintergrund, lebt mit einem Känguru zusammen. Unfreiwillig und erst seit kurzem, doch ziemlich intensiv. Ein Anarchist und ein anders links Denkender. Doch die ganz normale Kreuzberger WG ist in Gefahr: Ein rechtspopulistischer Immobilienhai (Henry Hübchen) bedroht mit einem gigantischen Bauprojekt die Idylle des Kiezes. Das Nachbarhaus musste schon dran glauben. Das findet das Känguru gar nicht gut. Ach ja! Es ist nämlich Kommunist – das hatte ich vergessen zu erzählen. Jedenfalls entwickelt es einen genialen Plan. Und dann noch einen, weil Marc-Uwe den ersten nicht verstanden hat. Und noch einen dritten, weil der zweite nicht funktioniert hat. Schließlich gipfelt das Ganze in einem großen Anti-Terror-Anschlag. Der Kiez versucht sich zu wehren. Nicht nur gegen den Immobilienhai mit Faible für Schlüsselanhänger, sondern auch gegen Patrioten, gegen rechte Schläger, die es auf das Känguru und dessen männlichen Freund abgesehen haben. Die Nachbarin (Rosalie Thomass) hingegen kennt sich mit Computern ganz gut aus.  

Kritik

Die literarische Vorlage ist mir nicht geläufig, die Umsetzung als Film erscheint manchmal gelungen, häufig zu gewollt und leider verkürzt. Wo ist hier die freche Satire? Ein paar gute Sprüche, eine gute Story, aber auch viel Action und wenig Zeit für Dialoge. Im Vordergrund stehen Plattitüden und die Optik. Das Känguru ist gelungen, witzig, frech und immer Herr der Lage 😉 760.000 KinozuschauerInnen seit Kinostart am 5. März, kurz vor der Schließung der Lichtspielhäuser.

Im Bonusmaterial befinden sich das Making of, die Audiodeskription, ein Audiokommentar, eine Einstellung in 3D, Frühsport mit Helge Schneider, ein Interview mit dem Regisseur, das Känguru interviewt Marc-Uwe Kling, bombiges Marketing sowie der Trailer und Filmtipps.

Die Känguru Chroniken: D 2020; Regie: Dany Levy; Darsteller: Dimitrij Schaad, Känguru (Volker Zacck), Rosalie Thomass, Henry Hübchen, Adnan Maral, Tim Seyfi, Carmen-Maja Antoni, Bettina Lamprecht, Oskar Strohecker, Volker Zack Michalowski; FSK: ab 0 Jahren; Dauer: 92 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©X-Verleih / Warner Home Video. Veröffentlichung Verkauf: 20. August 2020.

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 3/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4