Die Magnetischen

Drama

Vincent Maël Cardona gelingt es in seinem pulsierenden Film, die besondere Stimmung der 1980er Jahre einzufangen: Die Mischung aus Melancholie und Resignation auf der einen und überschwänglicher Lebensenergie und Kreativität auf der anderen Seite. Diese besondere Energie ist wie ein sehnsüchtiges Lachen, das durch den Soundtrack mit Titeln von Joy Division, The Undertones, Iggy Pop, Gang of Four oder Front 242 kongenial unterstützt wird. Die jungen Erwachsenen wissen, dass sie definitiv allein aber miteinander verbunden sind, für immer im Zustand des Erwachsenwerdens: Sie sind „Die Magnetischen“. Ein Film über zwei Brüder, deren Liebe zum Radio und zu einer Frau. Während der eine zum Militär muss und in Berlin seine Berufung findet, ist der andere ein Freigeist, ein Faulpelz, der sein Leben immer weiter gegen die Wand fährt.

Inhalt

Frankreich Anfang der 1980er Jahre: Aufbruchsstimmung macht sich breit – auch in der Musik. In einer verschlafenen Kleinstadt betreibt die Clique um den charismatischen Jerôme (Joseph Olivennes) und seinen introvertierten Bruder Philippe (Thimotée Robart) auf einem Dachboden einen Piratensender. Als Marianne (Marie Colomb) mit ihrer kleinen Tochter aus Paris in den Ort zurückzieht, ist es um die Brüder geschehen und beide verlieben sich Hals über Kopf in sie. Mit seiner einnehmenden Art kann Jerôme Marianne schnell für sich gewinnen, während Philippe sich nicht traut, seine Liebe zu zeigen. Er wird zum Militärdienst eingezogen und nach West-Berlin versetzt. Dort verändert die Begegnung mit dem schillernden Radiomoderator Dany (Brain Powell) sein Leben, er kann als DJ beim Militärradio beeindrucken und traut sich, Marianne per Radio seine Liebe zu gestehen. Doch als Philippe nach Hause fährt, muss er feststellen, dass sich alles verändert hat und gerät in einen großen Gewissenskonflikt.

Kritik

Der Film gewann den César als bester Debütfilm. Es ist kein schlechter Film, aber leider auch kein Highlight. Weder musikalisch, was groß angekündigt wird auf dem Cover, noch inhaltlich. Das ist nicht schlecht, weiß aber die ZuschauerInnen nicht zu fesseln oder gar mitzureißen.

In den Extras befinden sich zwei Interviews sowie der Trailer und Filmtipps.

Die Magnetischen (O: Les Magnétiques): F / D 2021; Regie: Vincent Maël Cardona; Darsteller: Thimotee Robart, Joseph Olivennes, Marie Colomb, Fabrice Adde, Antoine Pelletier; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 118 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1; Untertitel: Deutsch, Englisch; Bild: 2,39:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Port-au-Prince Film / EuroVideo Medien. Veröffentlichung Verkauf: 26. Januar 2023.

Bewertung: 7,7/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4