Die Zeit, die wir teilen

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Drama

Der Film „Die Zeit, die wir teilen“ feierte seine Weltpremiere auf der 72. Berlinale. Und damit genau dort, wo die großartige Isabelle Huppert („Elle“, „Meine Mutter“) mit dem Goldenen Bären für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Sie verkörpert Joan Verra in ihrer Paraderolle als selbstbewusste, aber unnahbare Frau. Lars Eidinger („Babylon Berlin“, „Nahschuss“) spielt mit seinem Image als Schauspieler, der sein Leben zu einer einzigen Kunst-Performance macht. Zudem besticht Freya Mavor („The Lady in the Car with Glasses and a Gun“, „Trautmann“) als junge Joan. Eine Ode an die Liebe, an die Leidenschaft, die Leiden schafft. Ein Film über eine Frau, die liebt, geliebt hat, gebrochen ist und dennoch ihren „Mann“ steht. Ein Kunstprojekt, das an die Nieren geht, wenn man die Story letztlich richtig verstanden hat.

Inhalt

Die Pariser Verlegerin Joan Verra (Isabelle Huppert) trifft nach Jahrzehnten ihre erste große Liebe wieder. Aufgewühlt verlässt sie Paris und zieht sich in ihr Landhaus zurück. Dort beginnt sie, ihr Leben Revue passieren zu lassen. Joans Erinnerungen verdichten sich mehr und mehr zu einer emotionalen Reise, bei der Wunsch und Wirklichkeit verschwimmen. Doch sie ist nicht allein: Es begleiten sie der exzentrische Schriftsteller Tim Ardenne (Lars Eidinger), der als einzige Konstante fest an ihrer Seite zu stehen scheint, und ihr Sohn Nathan (Swann Arlaud), den sie allein großzog. Die erste Verliebtheit in einen Jungen, der Taschendiebstahl begeht, als Joan als Au-Pair-Mädchen arbeitet. Sie lebt und arbeitet bei einer Familie, doch die erste Liebe ist extrem intensiv. Ihre Familie ist das nicht weniger, ihre Mutter entwickelt neue Ideen, verlässt ihren Mann und will ein Leben führen, das sie so bislang nicht kannte. Joan sucht nach einem Halt im Leben, einen Fixpunkt. Doch was immer passiert, sie muss sich mit extremen Menschen auseinandersetzen, hat selbst eine ambivalente Meinung zur Realität und dem Umgang mit dem Leben.  

Kritik

Ein Spiel mit den Emotionen, mit der menschlichen Psyche. Im Prinzip läuft alles auf die Figur der Joan zu, aber es gibt sehr interessante Nebenschauplätze, die kongenial von Lars Eidinger zum Beispiel dokumentiert werden. Ein anspruchsvolles Werk, das über die gesamte Länge hinweg gut zu unterhalten vermag.

Im Bonusmaterial befinden sich die Audiodeskription sowie der Trailer und Filmtipps.

Die Zeit, die wir teilen (O: À propos de Joan): D / F / Ir 2022; Regie: Laurent Larivière; Darsteller: Isabelle Huppert, Lars Eidinger, Swann Arlaud, Freya Mavor; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 101 Minuten; Sprachen: Deutsch / Französisch / Englisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,66:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Camino Filmverleih / Good Movies. Veröffentlichung Verkauf: 16. Februar 2023.

Bewertung: 7,8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4