Drama
Der polnische Regisseur Krzysztof Kieslowski erschuf mit den Filmen „Blau“, „Weiß“ und „Rot“ eine beeindruckende Trilogie, die sich, angelehnt an die französische Flagge, übergeordnet mit den Themen Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit befasst – abstrakt als meist tragische Liebesgeschichten verpackt. Dabei spielen meist Schicksalsschläge eine große Rolle, die seinen Protagonisten widerfahren und denen sie entgegentreten müssen. Kieslowski gehört zu den einflussreichsten europäischen Regisseuren und wurde nicht zuletzt durch die Drei-Farben-Trilogie international bekannt. Ergänzt wird die Edition durch das Drama „Die zwei Leben der Veronika“. Die vier Filme erscheinen in einer Edition in restaurierter Fassung und in 4k. Filme aus den 1990er Jahren, die heute noch bekannt sind, die tragische Geschichten zeigen, aber gleichzeitig auch Hoffnung geben.
Inhalt
Der Zufall führt Valentine (Irène Jacob) eines Abends zu einem verbitterten alten Mann (Jean-Louis Trintignant), dessen Hund sie gerade überfahren hat. An dem verletzten Tier ist der pensionierte Richter jedoch nicht besonders interessiert. Er beschäftigt sich lieber damit, die Telefongespräche seiner Nachbarn abzuhören und mitzuschneiden. Valentine ist entsetzt. Auf geheimnisvolle Weise aber fühlt Sie sich zu dem alten Zyniker hingezogen. Die sonderbare Beziehung zwischen dem Richter und Valentine macht neue Zufälle möglich. In unmittelbarer Nähe wohnt Auguste (Jean-Pierre Lorit). Er hat sein Jurastudium beendet und steckt mitten im Richterexamen. Die Wege von Auguste und Valentine kreuzen sich oft, fast täglich. Dennoch haben sie einander nie gesehen und ahnen nichts voneinander. Auguste hat Probleme mit seiner Freundin, die noch jemand anders trifft. Bei einer Reise nach England treffen die beiden auf der Fähre aufeinander (ganz am Ende des Films). Ein gewaltiges Unwetter über dem Kanal verursacht eine tödliche Katastrophe. Bei einem Fährunglück gibt es nur 7 Überlebende… Hier wird die Trilogie und deren Protagonisten zusammengeführt.
Kritik
Die Oscar-ausgezeichnete Juliette Binoche, Zbigniew Zamachowski, Julie Delpy, Irène Jacob und Jean-Louis Trintignant verleihen dabei den komplexen Charakteren die nötige emotionale Tiefe. Die Filme erhielten zahlreiche Auszeichnungen, Rot, der letzte Teil der Trilogie, wurde 1995 für drei Oscars nominiert. Kieślowski lässt seine ProtagonistInnen in drei unterschiedlichen Städten (Paris, Warschau und Genf) persönlichen Schicksalsschlägen entgegentreten, und untersucht so kunstvoll die Frage nach dem Umgang mit Traumata und menschlicher Verbundenheit. „Drei Farben: Blau“ ist der emotionalste und beste Film der Trilogie. Man hätte natürlich auch alle drei Filme in einer Rezension vorstellen können plus den vierten Film. Aber so gute Werke verdienen eine einzelne Vorstellung.
Im Bonusmaterial gibt es ein Interview mit der Protagonistin, ein Filmlexikonbeitrag zum Regisseur sowie den Trailer und Filmtipps.
Drei Farben: Rot (O: Trois Couleurs: Rouge): F / Pl 1994; Regie: Krzysztof Kieślowski; Darsteller: Irène Jacob, Jean-Louis Trintignant, Frédérique Feder, Jean-Pierre Lorit, Samuel Le Bihan; FSK: ab 6 Jahren; Dauer: 100 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Französisch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph); Vertrieb: ©Studiocanal Home Entertainment. Veröffentlichung Verkauf: 4. Juli 2024.
Bewertung: 7,9/10 Punkten
Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4