Du sollst nicht Lügen – Staffel 1

Psychodrama-Serie

Eine Nacht – 2 Sichtweisen in der Miniserie „Du sollst nicht lügen“: Während die Pädagogin Laura (Felicitas Woll) fest davon überzeugt ist, in der Date- Nacht vergewaltigt worden zu sein, pocht Arzt Hendrik (Barry Atsma) darauf, dass alles einvernehmlich gelaufen sei. Diese Dichotomie zwischen Lüge und Wahrheit erhitzt nicht erst seit der #MeToo- Debatte die Gemüter, sondern ist nach wie vor, medial und gesellschaftlich, ein auch häufig öffentlich geführter Streitdiskurs. Bereits der Titel des äußerst erfolgreichen britisch-amerikanischen Originals „Liar“ lässt sich schwer 1 zu 1 ins Deutsche übersetzen, denn aus genderspezifischen Gründen wäre die Lüge schnell entlarvt, da man sich zwischen „der Lügner“ oder „die Lügnerin“ entscheiden müsste. Dem Titel „Du sollst nicht Lügen“ geschuldet, bleibt es allerdings spoilerfrei und die Zuschauer werden schnell mitgerissen, wem sie trauen

und wem nicht.

Inhalt

Im Zentrum der Handlung steht die junge Lehrerin Laura (Felicitas Woll), die gerade das Ende einer langjährigen Beziehung zu einem Polizisten (Sönke Möhring) verarbeitet. Als sie den attraktiven und erfolgreichen Arzt Hendrik (Barry Atsma) näher kennenlernt, zögert sie noch, als dieser sie nach einem Date fragt. Zumal es ihre Schwester Katrin (Sophie Pfennigstorf) vorgeschlagen hat und der Sohn von Hendrik in ihre Klasse geht. Entgegen ihrer Skepsis gestaltet sich der gemeinsame Abend sehr romantisch und am Ende landen beide bei ihr zuhause und sie trinken noch Wein. Als Laura am nächsten Tag aufwacht ist Hendrik verschwunden und sie ahnt, dass etwas Schreckliches passiert ist. Ihr Slip liegt auf dem Boden, sie hat Kopfschmerzen und kaum mehr Erinnerungen an die weitere Nacht. Der Vorwurf der Vergewaltigung steht im Raum und es stellt sich die Frage, wer lügt, und wer nicht. Die Polizei ermittelt unter anderem durch Vanessa Lewandowski (Friederike Becht). Am Ende der zweiten Episode steht fest, wer gelogen hat. Doch der Psychokrieg geht anschließend weiter…

Kritik

Endlich spielt eine deutsche Produktion mal in Cuxhaven, das gab es zuvor wohl eher selten, oder? Die ersten zwei Teile ist es die Frage danach, wer lügt. Für beide keine einfache Situation und tatsächlich ein gesellschaftliches Problem, denn weder eine Vergewaltigung noch ein Rufmord oder Verleumdung lassen sich wirklich sicher beweisen, beide Seiten verlieren. Schon allein deshalb stellt sich die Frage nach der Motivation. In den letzten beiden Teilen wird es deutlich übertrieben, aber das auf gutem Niveau. Der Vierteiler lief am 9. und 10. Februar auf Sat1.

Im Bonusmaterial befinden sich ein kurzer Drehbericht sowie Filmtipps.

Du sollst nicht lügen – Staffel 1: D 2020; Regie: Jochen Alexander Freydank; Darsteller: Felicitas Woll, Barry Atsma, Friederike Becht, Sönke Möhring, Sophie Pfennigstorf; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 180 Minuten, 4x 45 Min.; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 2.0; Untertitel: ; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Eye See Movies / AV Visionen. Veröffentlichung Verkauf: 18. Februar 2021.

Bewertung: 7,9/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4  – Anspruch: 3/4

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