Ein leichtes Mädchen

Coming-of-Age Drama

„Ein leichtes Mädchen“ ist eine Sommergeschichte voller Erotik, Leidenschaft, Eifersucht und Drama und doch so flirrend wie ein Strandurlaub an der Côte d’Azur. Regisseurin Rebecca Zlotowski („Grand Central“, „Planetarium“) spinnt mit wunderbaren, sonnendurchfluteten Bildern ein feines Netz aus Blicken, Wörtern und Berührungen. Seine Weltpremiere feierte „Ein leichtes Mädchen“ 2019 beim Filmfestival in Cannes. Ein typisch französischer Film, zumindest vom Thema her. Doch weibliches Laissez-faire und ein freies Leben, das Sex impliziert, wird in letzter Zeit immer negativ betrachtet, als irgendwann seelenloses Miteinander, bei dem niemand gewinnen kann. Wie zuletzt in „Likemeback“ oder ansatzweise in „Holiday“. Warum muss Sex immer als negativer Punkt gelten, wenn eine Frau das gerne macht und dadurch andere Vorteile genießt?

Inhalt

Sofia (Zahia Dehar) besucht ihre Cousine Naïma (Mina Farid) in Cannes. Aus dem geplanten Strandurlaub junger Mädchen entwickelt sich schon bald etwas anderes. Die äußerst selbstbewusste Sofia sorgt durch ihre attraktive Erscheinung für große Aufmerksamkeit, vor allem bei Jungs und Männern. Angezogen von der mondänen Welt der oberen Zehntausend, in der Gefühle käuflich sind, denkt sich Sofia nichts dabei, auch Naïma in die schillernde Welt der Schönen und Reichen mitzunehmen, obwohl das Mädchen erst 16 Jahre alt ist und eigentlich ein Praktikum beginnen sollte. Schnell lernt die junge und unerfahrene Naïma dort, wie man Zuneigung gegen Aufmerksamkeiten, nackte Haut gegen Yachtausflüge und auch Sex gegen Geld eintauschen kann. Über die Folgen denken die beiden Mädchen anfangs noch nicht nach. Doch Sofia genießt ihre Freiheit in vollen Zügen, kann auch Rückschläge wegstecken, wenn es nicht mehr so einfach und leicht geht. Dumm ist sie nicht, wie sie auf der Terrasse einer anderen Frau gegenüber beweist. Doch warum sollte sie nicht ihr Leben genießen und alle haben ihren Vorteil dadurch?

Kritik

Sonnengebräunt, sexy und ästhetisch, aber nie zu frivol. Ein Film, der die Sonne und das leichte Leben an der französischen Mittelmeerküste zeigt, wie es die Schönen und Reichen führen können. Welches Frauenbild erkennen die ZuschauerInnen in der Protagonistin und ihrer jungen Begleiterin? Ein intensiver und schöner Film, der zum Nachdenken anregen sollte.

In den Extras befinden sich der Trailer und Filmtipps.

Ein leichtes Mädchen (O: Une fille facile): F 2019; Regie: Rebecca Zlotowski; Darsteller: Mina Farid, Zahia Dehar, Benoît Magimel, Clotilde Courau, Nuno Lopes; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 89 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Französisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,35:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Wild Bunch / Alamode Film. Veröffentlichung Verkauf: 24. Januar 2020.

Bewertung: 7,8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4