Evil does not exist

Drama

Nach seinem Oscar-prämierten Film „Drive My Car“ gelingt Ryūsuke Hamaguchi mit „Evil does not exist“ eine poetische Parabel über die komplexe Beziehung zwischen Mensch und Natur. Dieser subtil und präzise erzählte Film beweist erneut, dass Hamaguchi einer der spannendsten Stimmen des Independent-Kinos ist. Der Film entstand in enger Zusammenarbeit mit der ebenfalls aus Japan stammenden Komponistin Eiko Ishibashi, die bereits für die musikalische Gestaltung von „Drive My Car“ verantwortlich zeichnete. Als Vater und Tochter stehen in „Evil does not exist“ die Newcomer Hitoshi Omika als Takumi und die 9-Jährige Ryo Nishikawa als seine Tochter Hana vor der Kamera. Was passiert mit einem Landstrich; darf ein Konzern da sein Unwesen treiben oder bleibt die Natur erhalten? Eine ruhige Herangehensweise.

Inhalt

Takumi und seine Tochter Hana leben im Dorf Mizubiki in der Nähe von Tokio. Sie führen ein bescheidenes Leben im Einklang mit der Natur und schätzen die Abgeschiedenheit. Der Frieden wird allerdings gestört, als ein Unternehmen aus Tokio Pläne zum Bau einer Glamping-Anlage in unmittelbarer Nähe vorstellt. Schnell wird klar, dass der Luxus-Campingplatz schwerwiegende Folgen für das ökologische Gleichgewicht der Region und das Leben der Dorfbewohner mit sich bringen wird. Um die Wogen zu glätten, schickt das Unternehmen zwei Vertreter nach Mizubiki. Doch statt in einer Lösung, mündet der Konflikt in einer Situation mit tiefgreifenden Auswirkungen – für alle. Die Natur soll weichen, damit reiche Menschen Urlaub machen können, egal, ob die Tiere damit den Weg zur Tränke verlieren. Am besten wäre es laut den Konzern-Lobbyisten, wenn der Einheimische für sie arbeiten würde, immer verfügbar wäre, falls mal etwas passiert. Ein gute Idee, aber sie löst das Gesamtproblem nicht.

Kritik

Rein optisch ein Hochgenuss. Ein Film der die Erwartungen so gar nicht erfüllt, vielleicht ist genau das das Problem. Unter dem Titel habe ich mir etwas völlig anderes vorgestellt. Stattdessen erhalten wir ein sensibles Drama über die moderne Welt und die Auswüchse des Kapitalismus und die Zerstörung der Natur.

Im Bonusmaterial gibt es den Trailer und Filmtipps.

Evil does not exist (O: Aku wa sonzai shinai): J 2023; Regie: Ryūsuke Hamaguchi; Darsteller: Hitoshi Omika, Ryo Nishikawa, Ryuji Kosaka, Ayaka Shibutani, Hazuki Kikuchi; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 107 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Japanisch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,66:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Pandora Film / Alive. Veröffentlichung Verkauf: 22. August 2024.

Bewertung: 7,8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 1/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4