Freibad

Dramödie

Hält der Film der Gesellschaft den Spiegel vor, oder ist der Regisseurin oder Deutschland schlicht nicht mehr zu helfen. Ein Film, der alle bestätigt, die Menschen nicht mögen – für Misanthropen. Doris Dörrie hat mit „Freibad“ ein kontroverses Werk geschaffen, eine Komödie, eine Dramödie, über die unterschiedlichen Frauen in unserer Gesellschaft, über die Probleme der Moderne. Über eine Zeit, in der die Polizei in Freibädern ausrücken muss, um wieder für Ordnung zu sorgen (leider in der Realität schon vorgekommen, da aber eher wegen gewalttätiger Menschen mit Migrationshintergrund). Über „Freibad“ muss man sich aufregen, in die eine oder andere Richtung, aufgrund der Sprache, der religiösen Ausrichtung, der Macken der Frauen. Im Kino wollten das knapp 200.000 ZuschauerInnen sehen. Belanglos oder gesellschaftlich wichtig?  

Inhalt

Es ist Sommer und sehr heiß im einzigen Frauenfreibad Deutschlands. Hier wird Dialekt gesprochen, hier sind nur Frauen erlaubt, hier geht es schlimmer zu, als in so manchem „normalen“ Freibad. Dort badet Frau oben ohne (Andrea Sawatzki), im Bikini, Badeanzug oder Burkini (Nilam Farooq). Jede folgt dabei anderen Regeln. Das führt immer wieder zu Reibereien, die die überforderte Bademeisterin (Melodie Wakivuamina) nicht so ganz im Griff hat. Ganz zu schweigen von der Kassiererin und Chefin (Lisa Wagner) oder das KioskbetrieberIn (Nico Stank). Als dann auch noch eine Gruppe komplett verhüllter Frauen das Frauenbad begeistert für sich entdeckt, fliegen buchstäblich die Fetzen: Wem gehört das Bad und wer bestimmt die Regeln? Wem gehört der weibliche Körper? Und wann ist denn überhaupt eine Frau eine Frau? Zum einen werden die Frauen ausgenutzt, die Eintrittspreise für die Burka-Trägerinnen werden exorbitant erhöht, außerdem werden sie gemobbt und bald schon gibt es Ärger mit den anderen Frauen im Bad. Deutsche, Deutsche mit Migrationshintergrund und Nicht-Deutsche oder schlicht Muslima. Dazu seltsame Einzelkämpferinnen – das moderne Deutschland in einem Mikrokosmos. Die Bademeisterin kündigt entnervt. Als dann aber als Nachfolge ausgerechnet ein Mann als Bademeister angestellt wird, eskaliert die Situation in unvorhersehbare Richtungen.

Kritik

Lebt die Regisseurin tatsächlich in ihrer eigenen Welt? Oder möchte sie hier nur den Menschen den Spiegel vorhalten und zeigen, wie wir uns verhalten, wie sich unsere Gesellschaft verändert? Probleme, die wir in Norddeutschland übrigens nicht haben, soweit ich das erkennen kann. Links-grün-versifft (wollte den Begriff schon lange mal verwenden; wobei ich mich selbst eher dazuzählen würde). Wahnsinnig anstrengend, Glückwunsch, wer es durchhalten kann. Ewig Suchender verlost eine Blu-ray zum Film. Schickt eine Mail an den Redakteur bis zum 20. Februar 2023.

Im Bonusmaterial befinden sich die Hörfilmfassung, entfernte Szenen, Live aus dem Freibad-Featurettes, Interviews mit Cast & Crew sowie der Trailer und Filmtipps.

Freibad: D 2022; Regie: Doris Dörrie; Darsteller: Andrea Sawatzki, Nilam Farooq, Maria Happel, Lisa Wagner, Melodie Wakivuamina, Samuel Schneider; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 102 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD 5.1; Untertitel: Deutsch, Englisch; Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Highlight Communications / Constantin Film / Universap Pictures. Veröffentlichung Verkauf: 9. Februar 2023.

Bewertung: 7,7/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 2/4