Gunda

Dokumentation / Tiere auf dem Bauernhof

„Gunda“ ist eine Tierdokumentation. Der Film zeigt das Leben eines Hausschweins, einer Hühnerschar und einer Rinderherde mit meisterhafter Intensität. In herausragenden Schwarz-Weiß-Bildern begegnet Regisseur Victor Kossakovsky den tierischen Bewohnern auf einem kleinen Bauernhof auf Augenhöhe und erzählt sie als Geschöpfe mit eigener Wahrnehmung, eigenem Empfinden und eigenen Gewohnheiten – eine meditative Reise in das Leben seiner Protagonisten und ihren Kosmos mit seinem ganz eigenen Raum- und Zeitgefüge. „Gunda ermöglicht uns, über das Geheimnis tierischen Bewusstseins nachzudenken und darüber, welche Rolle wir Menschen dabei spielen: ein poetisches Plädoyer für das Recht auf Leben der Lebewesen, die wir sonst nur als „Nutztiere“ wahrnehmen. Der richtige Film zur richtigen Zeit. Nur für wahre Tierfreunde und Cineasten.

Inhalt

Gunda, das Schwein, liegt dösend in der offenen Stalltür, die Augen geschlossen, der Atem gleichmäßig. Die Ferkelbande schießt um die Ecke und stürzt sich auf den massigen Körper ihrer Mutter, um zu trinken, sich zu nähren. Das Leben der anderen Lebewesen: Regisseur Victor Kossakovsky begegnet den tierischen Bewohnern auf einem kleinen norwegischen Hof auf Augenhöhe und erzählt sie in poetischen Schwarz-weiß-Bildern als Geschöpfe mit eigener Wahrnehmung, eigenem Empfinden und eigenen Gewohnheiten – unterstrichen von einem Sound aus Rascheln, Grunzen, Schmatzen, vorgegeben von der Natur. Eine tierische Intimität, das wahre Leben der Tierwelt eingefangen als Kunst. Ist das was, oder kann das weg. Die Reaktionen in der Öffentlichkeit sind überraschend, fast schon begeistert im Feuilleton oder auf Festivals angenommen und für okay befunden. Aber reicht es aus, Tiere einfach nur so in ihrem Alltag zu filmen? In den letzten Jahren mussten es immer bessere Kameras sein, die in 3D oder als Langzeitaufnahmen, alle Ecken der Welt beleuchteten. Die Menschen lieben Natur- und Tierdokumentationen, aber diese hier ist nicht wie andere.   

Kritik

Für Schulen, insbesondere Grundschulen in der Stadt, ist das hier sehenswert. Unter anderem, damit die Kinder wissen, was sie vermutlich regelmäßig essen, damit sie die Welt um sich herum besser verstehen können. Die schwarz-weiss-Bilder sind beeindruckend, aber es passiert halt recht wenig. Meditativ ist das nun wirklich nicht.

Das Bonusmaterial besteht aus einem Interview mit dem Regisseur, ein Gespräche des Regisseurs mit dem Produzenten Joaquin Phoenix sowie dem Trailer und Filmtipps.

Gunda: Nor / USA 2020; Regie: Victor Kossakovsky; Darsteller: ; FSK: ab 0 Jahren; Dauer: 89 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1; Untertitel: ; Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Filmwelt Verleih / EuroVideo Medien. Veröffentlichung Verkauf: 9. Dezember 2021.

Bewertung: 7,4/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: -/4 – Erotik: -/4 – Anspruch: 2/4