Horrorkomödie
Unbekümmert und unter Einsatz enormer Blutkonserven feuert „Happy Times“ eine bissige Breitseite nach der anderen gegen die Oberflächlichkeit einer reichen Elite ab, deren Lebenszweck einzig materiellem Überfluss zu gelten scheint. Mit pointiertem Witz und brachialer Gewalt zitiert sich Regisseur Michael Mayer durch die jüngere Genrefilm-Geschichte und legt so den Grundstein für einen biestig-fröhlichen Partykracher, der nun wirklich keinen Stein auf dem anderen lässt. Die jüdische Religion wird dabei zum Spielball der Akteure. Exquisite Unterhaltung für Splatterfans und ein Familienfilm der ganz besonderen Art! Ein Film, der es mit skurrilen Szenen fast schon übertreibt, dabei aber nie vergisst, was wichtig ist, was hier präsentiert werden soll. Eine Familienfeier gerät außer Rand und Band – es wird Tote geben…
Inhalt
Es soll eine rauschende Dinnerparty werden – eine unvergessliche Nacht für Freunde und Familie! Stolz präsentieren Yossi und Sigal ihre prächtige Villa in einer der nobelsten Ecken von Hollywood, doch kaum hat sich die ewig streitlustige Sippe um den Esstisch versammelt, geraten die Dinge schon spürbar außer Kontrolle. Zuerst zofft man sich nur mit immer spitzer werdenden Worten um Geschäftsangelegenheiten, versaute Selfies und politisch nicht ganz korrekte Verbalausfälle, aber nachdem sich – zugegeben, versehentlich – der erste Schuss aus der Dekoflinte löst und zielsicher im verdutzten Greenhorn des Familienclans landet, gerät der Abend vollends außer Kontrolle. Nach und nach fallen alle Hemmungen, und die hoffnungslos zerstrittenen Gäste müssen nun auf ein Arsenal zunehmend fieser Tricks zurückgreifen, um die exklusive Party noch lebend zu verlassen. Inmitten ausgesucht zweckentfremdeter Mordinstrumente bahnt sich ein Blutbad an. Die erste Person wird ohnmächtig, der Störenfried wird mehr oder weniger bald getötet. Es passieren Unfälle und die Menschen im Haus sind sich in ihrer Haut nicht mehr sicher. Wer wird das Drama hier überleben?
Kritik
Es gibt durchaus einige Argumente für den Film, ihn zu empfehlen und ihn zu mögen. Gleichzeitig aber auch nicht, letztlich sind die negativen Empfindungen gar größer als die positiven. Es wird viel passieren, skurriles, lustiges, makaber ohnehin. Das ist gut, manchmal zu offensichtlich, manchmal gar nervig. Warum muss die Religion immer eine solch große Rolle spielen?
Im Bonusmaterial gibt es alternative und entfallene Szenen, Outtakes sowie den Trailer und Filmtipps.
Happy Times: USA / I / Israel 2019; Regie: Michael Mayer; Darsteller: Shani Atias, Michael Aloni, Stéfi Celma, Iris Bahr, Guy Adler; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 93 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch / Hebräisch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,40:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Meteor Film. Veröffentlichung Verkauf: 9. Oktober 2020.
Bewertung: 7,8/10 Punkten
Spannung: 2/4 – Action: 3/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4