Im Kino: Gotteskinder

Religiöses Drama

„Gotteskinder“ ist ein mehrfach preisgekröntes Drama, das die Konflikte zwischen Glauben, Familie und persönlicher Selbstfindung beleuchtet. Der Film erzählt die ergreifende Geschichte zweier Geschwister, die mit den strengen Regeln einer evangelikalen Freikirche und ihren eigenen Gefühlen kämpfen. Dieser fesselnde Spielfilm gewährt einen tiefen Einblick in die Welt des religiösen Fundamentalismus – basierend auf intensiven Recherchen. Wie gehen Eltern mit ihren Kindern im Teenager-Alter um, was erlauben sie ihnen, was ist verboten und Sünde? Ein Mädchen und ihr jüngerer Bruder lernen die Liebe kennen und die Versuchung. Werden sie ihr erliegen oder ist ihr Glaube stärker – wie reagiert ihr Umfeld? Insbesondere ihr strenger Vater, der ein Abweichen von seinen Glaubensgrundsätzen nicht akzeptieren kann?

Kinostart: Donnerstag, 30. Januar, nicht in Hannover

Inhalt

„Gotteskinder“ öffnet den Blick auf das Leben in einer streng evangelikalen Freikirche in Deutschland und erzählt die Geschichte der Geschwister Hannah (Flora Li Thiemann) und Timotheus (Serafin Mishiev), die zwischen Glauben und Selbstfindung stehen. Hannah hat ein Keuschheitsgelübde abgelegt, doch als sie den neuen Nachbarsjungen Max (Michelangelo Fortuzzi) kennenlernt, gerät ihre Überzeugung ins Wanken. Max ist unangepasst, nicht religiös und möchte sich keiner Gemeinschaft anschließen, die seltsame Regeln hat. Das wird er später noch deutlich zu verstehen geben, wobei seine Rechte durchaus beschränkt sind. Hannahs Bruder Timotheus ringt mit seiner sexuellen Identität und sucht verzweifelt nach „Heilung“, weil er glaubt, dass seine Homosexualität eine Sünde ist. Steht in der Bibel, dass es nur in einer Ehe Sex geben darf und dass gleichgeschlechtliche Liebe Sünde ist? Beide stehen vor der Entscheidung, den Erwartungen ihrer gläubigen Eltern zu folgen oder ihren eigenen Gefühlen zu vertrauen. Beide Wege sind dornig und voller Gefahren, zumal sie ihre Ängste nicht ablegen können.

Kritik

Eigentlich ein harmonisches Familienleben. Den Kindern bzw. Jugendlichen erst klar, das ihnen etwas fehlt als sich ihre Gefühle verändern, als sie von außen bemerken, dass es noch mehr gibt. Kino als etwas Besonderes, Küssen soll verboten sein, Gedanken an eine „widernatürliche Liebe“, an Homosexualität sind verboten, es auszuleben völlig undenkbar. Und dann hat man einen Vater, der völlig ausrastet – eine explosive Atmosphäre, gerade für Jugendliche, die ihren Weg im Leben noch finden möchten. Und dann erzählt der Vater, wie derbe er selbst einst gelebt hat – nicht hilfreich. Am Ende recht dramatisch und durchgängig gut gespielt. Die jungen DarstellerInnen sind gut, ebenso wie die „Erwachsenen“ Mark Waschke, Bettina Zimmermann und Karoline Eichhorn.

Der Film „Gotteskinder“ wird ab 12 Jahren freigegeben werden und dauert 121 Minuten. Eine deutsche Produktion unter der Regie von Frauke Lodders. Evangelikale Kirchen, die nach US-Vorbild ein rigoroses Bild der Liebe und vom Sex zeichnen und Verbote einführen. Dabei ist die Gemeinschaft sonst wohl sogar noch recht frei…

Bewertung: 7,9/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4