Im Kino: Nur ein Augenblick

Kriegs-Drama

Für die ZDF-Serie „Ijon Tichy: Raumpilot“ wurde Randa Chahoud mit dem Deutschen Fernsehpreis (Förderpreis) ausgezeichnet und u.a. für den Grimme-Preis nominiert. Es folgt die Inszenierung der ZDFneo Mini-Serie „Bruder – Schwarze Macht“ (2017) und des „Tatort Münster: Lakritz“ (2019). Derzeit befindet sie sich in der Postproduktion der TV-Serie „Deutschland 89“ (2020). Bei „Nur ein Augenblick“ zeichnet Chahoud als Regisseurin und Drehbuchautorin verantwortlich, ein Film, der einen neuen und sehr persönlichen Blick auf einen der größten Konflikte unserer Zeit liefern wird und für Randa Chahoud eine „absolute Herzensangelegenheit“ ist. Als Tochter eines Syrers und einer deutschen Politikwissenschaftlerin beschäftigt sie sich seit Ausbruch des Bürgerkriegs immer wieder mit dem Thema Gewalt, ein Thema, das für so viele Menschen den Alltag bestimmt. „Durch meine syrischen Wurzeln war es mir möglich, während des Schreibprozesses nicht nur in Scriptworkshops und dramaturgischen Beratungsgesprächen am Stoff zu arbeiten, sondern auch durch Gespräche innerhalb meiner Familie, mit hochrangigen Oppositionellen, langjährigen politischen Gefangenen, Mitgliedern der Syrischen Befreiungsarmee und auch Verfechtern der Assad-Regierung in die Materie einzutauchen.“

Kinostart: Donnerstag, 13. August, Raschplatz-Kino

Inhalt

Der junge Syrer Karim (Mehdi Meskar) und seine schwangere Freundin Lilly (Emily Cox) leben in Hamburg ein sorgenfreies Studentenleben. Karim ist einst aus Syrien geflohen und hat in Deutschland ein neues Leben vor fünf Jahren beginnen dürfen, fernab des Konflikts. Als Karims geliebter Bruder Yassir in Syrien in ein Foltergefängnis verschleppt wird und Karim beschließt, Yassir aus dem Kriegsgebiet zu retten, bleibt Lilly besorgt und zunehmend verzweifelt zurück. Ein Teufelskreis der Gewalt beginnt. Karims Eltern sind in Bulgarien und machen sich auf den Weg nach Hamburg, doch der Bruder wollte kämpfen. Karim reist in sein Heimatland über die Türkei und will ihn befreien. Doch mit der Gewalt, die ihn schnell einholt hat er nicht gerechnet. Er wird Teil des Krieges und muss zur Waffe greifen, um sich zu verteidigen. Daheim wartet seine Freundin und weiß von nichts, während seine Eltern bei ihr eintreffen. Er hat einen Verbündeten vor Ort, doch der Krieg hat ihn längst eingeholt und bestimmt sein Leben fortan… Kann er den Absprung schaffen und ungeschoren wieder in sein Leben in Hamburg zurückkehren?

Kritik

Die Rolle des jungen Syrers Karim übernimmt Mehdi Meskar („Tatort Saarbrücken: Der Pakt”). Seine schwangere Freundin Lilly wird verkörpert von Emily Cox („The Last Kingdom“, „Wuff“), die seit 2017 an der Seite von Christian Ulmen in der Erfolgsserie „jerks.“ zu sehen ist. Komplementiert wird der Hauptcast durch den Grimme-Preisträger und Bayerischer Filmpreis Gewinner Jonas Nay („Deutschland 83,86,89“), Amira Ghazalla („Star Wars: Episode VIII: Der letzte Jedi“) und Husam Chadat („Innen Leben“).

Der Film „Nur ein Augenblick“ vom Regisseur Randa Chahoud dauert 108 Minuten, ist ab 16 Jahren freigegeben und wird vom Farbfilm Verleih veröffentlicht. Der Konflikt in Syrien macht aus einem jungen und unpolitischen Studenten einen Freiheitskämpfer wider Willen, nur weil er seinen Bruder finden will und in die Kampfhandlungen gezwungen wird.

Bewertung: 7,7/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4