Ingenium

Mystery-Thriller

„Ingenium“ ist ein rasanter und packender Science-Fiction-Thriller aus Deutschland. Das Regiedebüt von VFX-Artist und Werberegisseur Steffen Hacker begann als Idee für einen Kurzfilm und mutierte über einen Zeitraum von sechs Jahren zum abendfüllenden Spielfilm. Aus eigener Tasche finanziert und mit Hilfe von Freunden und Kollegen in Thailand und nach Feierabend gedreht und postproduziert, wurde das Low-Budget-Wunder mit Big-Budget-Look auf internationalen Filmfestivals vielfach ausgezeichnet. Tatsächlich ist der Film sehenswert, allein was den Look anbelangt. Rein optisch kann er mit vielen teureren Werken locker mithalten. Inhaltlich gibt es einen Wandel so ab der Mitte, der nicht immer leicht nachzuvollziehen ist. Auf Logik müsste man hier noch einmal genau achten. Bis zum Ende gut, selbiges ist leider wie in so vielen Werken…

Inhalt

Felicitas (Esther Maaß) und Natascha (Judith Hoersch) teilen als Waisen und beste Freundinnen eine schicksalhafte Vergangenheit. Während Natascha Jahre später in einer Irrenanstalt ihr Dasein fristet, kämpft Felicitas gegen wiederkehrende Albträume, deren Ursprung sie sich nicht erklären kann und gegen die sie viele Tabletten schlucken muss. Bis ihr Leben eines Tages vollends Kopf steht, als sie im Urlaub die Thailänderin Gai (Jan Yousagoon) kennenlernt, die kurz darauf vor ihren Augen bei einem Überfall ermordet wird. Nach Felis Rückkehr nach Berlin kommen zu ihren Albträumen nicht nur Erinnerungslücken dazu, sie findet auch eine Nachricht auf ihrem Handy, die ihr Gai kurz vor ihrem Tod hinterlassen hat. Um diese zu entschlüsseln, benötigt Feli aber die Hilfe von Natascha – und bringt damit eine Kettenreaktion in Gang, die beide Frauen erkennen lässt, dass ihr Leben einer einzigen Lüge gleicht, aus der es keinen einfachen Ausweg zu geben scheint. Denn das Geheimnis ihrer Vergangenheit ist viel größer, als Feli es jemals erahnt hätte…

Kritik

Ein sehr schickes Mediabook. Ohnehin haben sich die Macher hier viel Mühe gemacht und bringen nicht nur eine starke Hülle heraus, sondern auch der Inhalt passt. Deutsches Independent-Kino, das überrascht und überzeugt. Verstecken müssen sich die Macher wirklich nicht – gute Szenen, Inhalt okay, DarstellerInnen überzeugen. Einfach mal reinschauen in das Heimvideo oder als Stream bei den jeweiligen Plattformen.

Die Extras enthalten das Making of, die visuellen Effekte, Outtakes, ein Musikvideo sowie den Trailer und Filmtipps.

Ingenium: D 2018; Regie: Steffen Hacker; Darsteller: Esther Maaß, Judith Hoersch, Adrian Topol, Tony De Maeyer, Anne Alexander-Sieder, Jan Yousagoon, Augustin Kramann; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 88 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1; Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch; Bild: 2,35:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Camera Obscura / Alive. Veröffentlichung Verkauf: 23. Oktober 2020.

Bewertung: 7,7/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 3/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4