Jens Henrik Jensen – East – Welt ohne Seele

Thriller

Aus Dänemark ist zuletzt eine spannende, politische und actionreiche Trilogie auf dem deutschen Buchmarkt angekommen, die thematisch ihr Ende gefunden hat, anschließend aber mit einem anderen Sujet fortgesetzt wurde. Jens Henrik Jensen hat mit dem gefallenen Elitesoldat Niels Oxen, einen Einzelkämpfer kreiert, der sich gegen ein ganzes System behaupten muss. „Oxen“ war ein riesiger Erfolg hierzulande und deshalb wird die Reihe, die der Schriftsteller zuvor geschrieben hatte, veröffentlicht. „SØG. Dunkel liegt die See“ heißt der erste Teil um Nina Portland. Port ist eine dänische Polizistin in Esbjerg. Inzwischen sind alles drei Teile der Reihe veröffentlicht und DTV hat sich überlegt, die Trilogie, die den Durchbruch für Jens Henrik Jensen in Dänemark bedeutet nun auch in Deutschland zu veröffentlichen. Die Geschichte spielt 1999 größtenteils in Krakau, Polen. „East – Welt ohne Seele“.

Inhalt

Seit seine Frau und seine Tochter einen gewaltsamen Tod gestorben sind, hört CIA-Agent Jan Jordi Kazanski nicht mehr auf zu trinken. Gegen seinen Willen ist er kaltgestellt, wird aber überraschend in den Dienst zurückberufen und nach Krakau entsandt. Seine Mission ist kryptisch: Er soll jemanden ausfindig machen, der unter dem Decknamen »Die Witwe« agiert. Im Krakau von 1999 empfängt ihn eine undurchsichtige, korrupte Welt, in der Kräfte des Guten und des Bösen miteinander ringen. Er hat gleich mit mehreren Menschen zu tun, die selbst möglicherweise für Geheimdienste arbeiten. Nachdem gleich zu Beginn Mordanschläge auf ihn verübt werden, wird er vorsichtig. In seinem Hotel wohnt noch die Dänin Xenia Pizlo Larsen kennenlernt. Die beiden arbeiten zusammen, freunden sich an, doch trauen sich nicht, wie in Geheimdienstkreisen üblich. Später tritt Ewa in Jordis Leben, eine intensive Begegnung. Kazanski hat immer noch schwer unter dem Tod seiner Frau und seines Kindes zu leiden, will einen Verräter ausfindig machen. Doch die Angelegenheit in Polen wird komplizierter und bleibt gefährlich. Es geht um den US-amerikanischen Geheimdienst, den russischen und noch weitere. Um Wissenschaftler und eine Frau, die in Polen die kriminellen Geschicke leitet.

Kritik

„Oxen“ war klasse, aber politisch schon over the Top. Das ist in dem ersten Nina Portland Thriller gar noch ein wenig schlimmer. Werden sich zumindest einige denken, wenn sie hören, was das Schiff damals geladen hatte und wer jetzt alles hinter Port her ist. Die Mischung aus Privatleben und einer weiblichen Bond wider Willen passt hingegen. „East“ ist der Beginn des Schriftstellers Jensen, der aufsteigende Stern. Eine ordentliche Reihe, die im August und November fortgesetzt wird. An „Oxen“ kommt sie nicht ran, ist aber dennoch gut.

Jens Henrik Jensen, geboren 1963 in Søvind, Dänemark, hat 25 Jahre lang in der Nachrichtenindustrie gearbeitet, u.a. als Nachrichtenredakteur. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne. Die Oxen-Trilogie ist in Dänemark bereits erschienen und mit 100.000 verkauften Exemplaren ein riesiger Erfolg. Vier sehr spannende Romane mit „Oxen – Lupus“ als Abschluss. Die Veröffentlichung der Nina Portland Reihe, die der Autor schon zuvor geschrieben hatte war ganz gut. Jetzt folgt die „East“-Reihe, die schon Ende der 1990er Jahre geschrieben worden ist. „East – Welt ohne Seele“ ist von Ulrich Sonnenberg aus dem Dänischen übersetzt worden, stammt aus dem Jahr 1997, hat 483 Seiten und ist im DTV am 16. November 2022 erschienen.

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 3/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4