John Grisham – Die Legende

Gerichts-Thriller

Irgendwann musste es passieren: Mein erster Grisham-Roman. „Das Original“ war tatsächlich der erste Roman des Schriftstellers und der erste Teil dieser Trilogie, die im Heyne Verlag erschienen ist. Nachdem ich von den Filmen „Die Akte“ und „Die Jury“ begeistert bin, wollte ich den bekannten Schriftsteller einmal in Schrift und Wort kennenlernen. Ein Roman über Sklaven und ihre Nachfahren, über Mythen und Flüche, über Eigentumsrechte und eine kleine Insel, die vor einem Wandel steht. Mercer Mann ist wieder im Mittelpunkt, zum dritten Mal nach „Das Original“ und „Das Manuskript“. Sie wird auf eine besondere Geschichte aufmerksam gemacht, auf das Buch einer afro-amerikansichen Frau, die auf einer Insel aufwuchs und als Nachfahrin von Sklaven aus ihrem Leben und dem ihrer Vorfahren berichtet. Nun will diese Insel eine große Gesellschaft haben, um dort ein Casino zu errichten. Eine spannende und aufwühlende Geschichte mit vielen Facetten.

Inhalt

Die Legende von John Grisham

Die Schriftstellerin Mercer Mann sucht nach einer packenden Geschichte für ihren nächsten Roman. Da macht sie Bruce Cable, der charmante Buchhändler von Camino Island, auf ein Drama aufmerksam, das sich quasi direkt vor ihren Augen abspielt: Ein skrupelloses Bauunternehmen will sich eine verlassene Insel zwischen Florida und Georgia unter den Nagel reißen, um sie kommerziell zu nutzen. Der Staat soll eine Brücke bauen und dann soll dort ein Casino entstehen. Nur die letzte Bewohnerin der Insel, Lovely Jackson, stellt sich ihm in den Weg. Sie ist die Nachfahrin entflohener Sklaven, die dort seit Jahrhunderten gelebt haben, und will die Insel niemals profitgierigen Weißen überlassen. Mit Bruce Cables Hilfe nimmt sie den Kampf vor Gericht auf. Und vielleicht hilft ihr ja auch die alte Legende, dass jeder Weiße, der die Insel böswillig betritt, mit einem tödlichen Fluch belegt ist. Denn schon bald gibt es die ersten Toten … Und doch kann dieser Rechtsstreit nur vor Gericht entschieden werden. Es gibt Ungereimtheiten in dem, was die ältere Dame erzählt und doch könnten ihre Anwälte und Vertrauten ihr helfen, sie selbst könnte für ein Happy End sorgen.

Kritik

Hier werden gleich mehrere Zeitebenen und gesellschaftliche Ebenen miteinander verwoben. Die Tragik und das Leben von Sklaven, selbst wenn sie sich irgendwie noch retten konnten. Auf der anderen Seite die Gegenwart. Eine Nachfahrin erhabt Anspruch auf ihre Insel, damit dort nicht kommerziell ein Casino entsteht. Dafür braucht sie die Hilfe von Mercer und anderen, die vor Gericht ihren Anspruch durchsetzen wollen. Gut geschrieben, mitfühlend, mitreißend, aber kein wirklicher Spannungsroman. Insgesamt gut und hörens- oder lesenswert. „Die Legende“ (O: Camino Ghosts), gesprochen von Charles Brauer, mit einer Laufzeit von 11Stunden und 23 Minuten (683 Minuten).

Autor: John Grisham hat mehr als 30 Romane, ein Sachbuch, einen Erzählband und sieben Jugendbücher veröffentlicht. Seine Bücher wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Er lebt in Virginia. Der Bestsellerautor ist 1955 geboren und hat mit dem Justizthriller „Die Akte“ Welterfolge gefeiert. Zudem ist „Die Jury“ verfilmt worden. „Die Legende“ („Camino Ghosts“) ist von Bea Reiter und Imke Walsh-Araya aus dem Amerikanischen übersetzt worden, hat in Printform 384 Seiten und ist im Heyne Verlag am 23. März erschienen.

Sprecher: Charles Brauer, geboren 1935, ist durch seine Rolle als Hamburger „Tatort“-Kommissar Brockmöller einem breiten Publikum bekannt geworden. Der vielseitige Schauspieler ist ein beliebter Hörbuchsprecher und hat u.a. allen John-Grisham-Hörbüchern seine Stimme geliehen.

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4