Kriminalroman
Hamburg hat einen neuen Kommissar. Besser gesagt zwei und einen alten Seebären, der gerne den Privatermittler gibt, um seinem Freund dem Kommissar zu unterstützen. In „Der Bojenmann“ geht es um einen Mörder, der seine Opfer plastiniert und der seine Kunstwerke prominent ausstellt. Das können nur wenige, dafür ist die Öffentlichkeit gleich alarmiert und die Kommissare müssen schnell liefern, bevor es zu Panik und Angst unter der Bevölkerung kommt. Mit viel Lokalkolorit wird hier leicht humorvoll ein gar nicht so humorvolles Verbrechen aufgeklärt, mit Verlusten auf Ermittlerseite sogar. Über Hamburg erfahren wir einiges, über die Morde bzw. Toten. Zwei Autoren, die einen Krimi geschrieben haben und dessen Fortsetzung im Oktober erscheinen wird. Hart und spannend – lest rein… Diese Fortsetzung ist ähnlich spannend geraten, mehr Drama als Thriller. Ein Opfer wird zum Täter. „Der Schattenmann“ zeigt einen neuen Serienmörder und greift am Ende den ersten Roman wieder auf.
Inhalt
Er ist eingewickelt wie eine Mumie: In seiner Wohnung in Hamburg-Altona wird ein Toter gefunden. Verdurstet, so hat es den Anschein. An der Zimmerwand eine kryptische Botschaft: „Das Andere der Vernunft“. Was soll das? Kommissar Knudsen, leitender Ermittler des LKA in Altona, tappt im Dunkeln. Und schon bald werden weitere Leichen gefunden – erfroren, vergiftet, eingesperrt in einer dunklen Schreckens-Kammer. Und an den Wänden immer geheimnisvolle Botschaften, die nur schwer zu deuten sind. Gewiss ist nur eins: ein Serientäter treibt sein Unwesen. Doch wie ihn stoppen, wenn man sein Motiv nicht kennt? Mit Hilfe von Knudsens väterlichem Freund La Lotse, einem ehemaligen Hochseekapitän, finden die Beamten schließlich die ausschlaggebende Verbindung zwischen den Opfern. Die Spur führt in die Vergangenheit auf eine einsame Insel in der Elbe. In ein Gebäude, das seine ehemaligen Bewohner nur das kalte Haus nannten … Ein Kinderheim, in den in Deutschland in den 1950er bis 70er Jahre grausame Zustände herrschten. Dazu gibt es noch eine private Geschichte von La Lotse und einem früheren Mitschüler seiner Tochter.
Kritik
Der zweite Roman ist tatsächlich wohl besser als der erste, wobei der auch deutlich härter war. Jetzt ist die Hintergrundgeschichte tragisch und leider nur allzu real. Rache ist verständlich, aber nicht erlaubt. Gut erzählt, gleich mehrere Geschichten und am Ende gar noch der Verweis auf den ersten Teil, der noch längst nicht beendet scheint, der „Bojenmann“ grüßt aus Sao Paulo.
Kester Schlenz, geboren 1958, ist Autor zahlreicher erfolgreicher Väter- und Kinderbücher. Er studierte Sprachwissenschaften und Psychologie und arbeitet als Redakteur beim »Stern«.
Jan Jepsen, geb. 1962, wurde in der Nacht der großen Hamburger Sturmflut gezeugt. Er wuchs – größtenteils in Gummistiefeln – in der ehemaligen Lotsensiedlung Övelgönne auf. Auf einer Reportage in Norwegen lernte er Kester Schlenz kennen. Aus Kennenlernen wurde Freundschaft, aus Freundschaft in Co-Autorenschaft ihr erster gemeinsamer Krimi »Der Bojenmann«. Nun folgt „Der Schattenmann“.
Der Roman „Der Schattenmann“ hat 350 Seiten und ist am 11. Oktober 2023 im btb Verlag erschienen.
Bewertung: 8/10 Punkten
Spannung: 3/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4