Le Prince

Beziehungsdrama

Inspiriert von der Geschichte ihrer Mutter hinterfragt Lisa Bierwirth in ihrem Langfilm–Regiedebüt „Le Prince“ lebensnah und präzise, wie sich postkoloniale Strukturen und Machtverhältnisse in einer europäisch-afrikanischen Beziehung widerspiegeln können. Die Geschichte erzählt von den Fallstricken, aber auch dem Mut, eine Liebe im Spannungsfeld gesellschaftlicher Konventionen zu leben. Zwischen Weltmetropole und Schattenwirtschaft zeigt sich der kulturelle Schmelztiegel Frankfurt am Main als ambivalenter Protagonist des Films. Zum vielschichtigen Ensemble zählen die österreichische Schauspielerin Ursula Strauss („Tatort“), der französisch-kongolesische Rapper Passi Balende und der international gefragte deutsch-spanische Schauspieler Alex Brendemühl („Die Frau im Mond“), außerdem Victoria Trauttmansdorff, Hanns Zischler und der Künstler Douglas Gordon.

Inhalt

Im Frankfurter Bahnhofsviertel begegnen sich zwei Menschen deren Lebenswelten unterschiedlicher kaum sein könnten. Monika (Ursula Strauss) ist Mitte vierzig und gehört als Kuratorin zur kulturellen Elite der Stadt. Als sie zufällig in eine Razzia gerät, trifft sie Joseph (Passi Balende), einen kongolesischen Geschäftsmann, der Investoren für eine Diamantenmine im Kongo sucht und sich zwischenzeitlich mit Import-/Export-Geschäften über Wasser hält. Aus diesem ungewöhnlichen Zusammentreffen entsteht eine intensive Liebesgeschichte. Doch während die beiden glauben, gegen alle äußeren Widerstände und Vorurteile bestehen zu können, schleicht sich nach und nach ein gegenseitiges Misstrauen in die Beziehung. Unaufhaltsam wird Ihr Leben zur Bühne postkolonialer Konflikte. Ist es für Monika und Joseph überhaupt möglich, sich auf Augenhöhe zu lieben? Kann sie ihm vertrauen, oder ist er nur auf ihr Geld aus? Ein Gespräch mit der Ausländerbehörde, ob einer Hochzeit ist ernüchternd. Während Joseph weiter in seiner Welt bleibt, führt Monika ebenfalls ihr Leben weiter, die Schnittpunkte sind häufig nur die gemeinsame Liebe.

Kritik

Ein Plädoyer dafür, wie schwierig es ist, eine Beziehung zu führen mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen. PartnerInnen nutzen ihr gegenüber aus, das Vertrauen fehlt, doch manchmal geht es ja auch gut. Ein Film, der uns zeigt, was passieren kann, worüber man nachdenken sollte…

Im Bonusmaterial gibt es den Trailer und Filmtipps.  

Le Prince: D 2021; Regie: Lisa Bierwirth; Darsteller: Ursula Strauss, Passi Balende, Nsumbo Tango Samuel, Victoria Trauttmansdorff; FSK: ab 6 Jahren; Dauer: 120 Minuten; Sprachen: Deutsch / Englisch / Französisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph); Vertrieb: ©Port-au-Prince Pictures. Veröffentlichung Verkauf: 10. März 2022.

Bewertung: 7,6/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 1/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4  – Anspruch: 3/4