Lieber Thomas

Biopic / Künstlerdrama

„Lieber Thomas“ erzählt aus dem Leben des Autors und Filmemachers Thomas Brasch. Braschs Werk, faszinierend in den Worten und magisch in den Bildern, ist dabei die Grundlage für einen Film über den Menschen Brasch und das Jahrhundert, in dem er lebte. Das Leben von Thomas Brasch ist eng mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts verknüpft. In der DDR konnte der Künstler nicht bleiben und im Westen wollte er nicht sein. Inspiriert von Braschs Werk erzählt „Lieber Thomas“ von den umkämpften Welten im Leben eines radikal Unangepassten. Albert Schuch brilliert in dieser Rolle, hoch gelobt von der Presse. Der Film hat zudem das Prädikat besonders wertvoll erhalten. Ein Film über eine Person, die kontrovers war und ebenso gezeigt wird. Ein Ewig Suchender, der zu früh verstarb. Was hat er erreicht in seinem Leben? Warum so ein kurzes Ende?

Inhalt

Die DDR ist noch jung, aber Thomas Brasch (Albrecht Schuch) passt schon nicht mehr rein. Es ist vor allem sein Vater Horst (Jörg Schüttauf), der den neuen deutschen Staat mit aufbauen will. Doch Thomas will lieber Schriftsteller werden. Er ist ein Träumer, ein Besessener und ein Rebell. Schon sein erstes Stück wird verboten und bald fliegt er auch von der Filmhochschule. Dabei möchte er doch nur die Welt verbessern, seine Gedanken in Schrift umsétzen und veröffentlicht werden. Doch das ist in der DDR nicht möglich. Nach Protesten landet er im Gefängnis und schreibt anschließend über die Liebe, die Revolte und den Tod. Aber mit einem wie ihm kann man in der DDR nichts anfangen. Ohne Aussicht, gehört zu werden, verlässt Thomas mit der Frau, die er liebt (Jella Haase), die Heimat. Im Westen wird er anfangs bejubelt. Doch Brasch lässt sich nicht vereinnahmen. Er ist weit davon entfernt, Ruhe zu geben. Dem weiblichen Geschlecht weiterhin zugetan, kann er nicht einfach schreiben, was von ihm erwartet wird. Nicht in der BRD, aber auch in den USA wird es schwierig. Tagträumereien erschrecken hingegen die ZuschauerInnen vermehrt.

Kritik

Anfang und Mitte richtig gut, das Ende ist leider nicht adäquat. Warum nur, bei einem solchen Film. Musste unbedingt das Ende so gewählt werden mit der quasi kompletten Lebensgeschichte? Lange Zeit wird Sexualität in den Vordergrund gestellt, am Ende ist es eher eine Psychose, die uns Anlass zum Nachdenken bietet.

Im Bonusmaterial gibt es zahlreiche Featurettes sowie den Trailer und Filmtipps.  

Lieber Thomas: D 2021; Regie: Andreas Kleinert; Darsteller: Albrecht Schuch, Jella Haase, Jörg Schüttauf, Joel Basman, Ioana Iacob, Emma Bading, Anja Schneider, Peter Kremer; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 150 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,39:1 (16:9 anamorph); Vertrieb: ©Wild Bunch Germany / EuroVideo Medien. Veröffentlichung Verkauf: 21. April 2022 (Digital 12.04.).

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 3/4  – Anspruch: 3/4