Linie 1

Musikfilm / anarchisches Berlin-Drama

Nach seinem kontrovers diskutierten RAF-Drama „Stammheim“, für dass er 1986 mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet wurde, kehrte Regisseur und Schlöndorff-Wegbegleiter Reinhard Hauff zwei Jahre später mit einem kaum unterschiedlicher sein könnenden Film auf die Internationalen Filmfestspiele Berlin zurück. Mit „Linie 1“ wagte sich Hauff an die Verfilmung eines jahrelang in Berlin ausverkauften und bundesweit aufgeführten Musical-Theaters, für das er zugleich das Drehbuch schrieb. Es entstand eine schrille, verrückte Großstadt-Geschichte mit Dieter Landuris, Inka Groetschel und Petra Zieser in den Hauptrollen und Hits wie „Wilmersdorfer Witwen“, „Fahr mal wieder U-Bahn“ und „Gegenüber“. Der Film lief für kurze Zeit erneut in den Kinos und wird jetzt restauriert neu veröffentlicht.

Inhalt

Es war so abgemacht: Wenn sie es zuhause nicht mehr aushält, soll sie einfach zu ihm nach Berlin kommen. So hatte Rockstar Johnnie (Johannes Kirsch) es Sunnie (Inka Groetschel) versprochen. Und deshalb steht Sunnie jetzt ziemlich verloren am Berliner Bahnhof Zoo, vor ihren Augen der ganz normale Großstadt Wahnsinn: Penner, Punks und Nachtschwärmer, dazwischen Menschen auf dem Weg zur Arbeit. Die junge Ausreißerin nimmt die U-Bahn Linie 1 nach Kreuzberg, wo Johnnie angeblich wohnen soll. Sie ist cool, kommt mit den meisten Menschen gut aus und scheut sich nicht, die Obdachlosen abzuwehren. Auf ihrer Fahrt lernt sie die schillerndsten und abgedrehtesten Typen der Metropole kennen und schließt neue Freundschaften. Wird sie mit Hilfe von Bambi (Dieter Landuris) und Maria (Ilona Schulz) ihren Traumprinzen finden? Der Film findet zum großen Teil in der U-Bahn statt, die gar nicht nur unterirdisch unterwegs ist. Eine deutsche Besonderheit. Die Darsteller wechseln die Rollen, Themen werden hier gleich einige eingebaut, gesellschaftskritisch.

Kritik

Ist das Kunst oder kann das weg. Sorry, zu provokativ? Ein gut 30 Jahre alter Film, bei dem es schon eine Herausforderung darstellt, die ersten 20 Minuten durchzuhalten. Kein schlechtes Werk, aber heutzutage nicht mehr der große Hit, wobei die Themen noch immer aktuell erscheinen.

Die Extras bestehen aus der Hörfilmfassung, Interviews mit Cast & Crew sowie der Trailer und Filmtipps.

Linie 1: D 1988; Regie: Reinhard Hauff; Darsteller: Inka Groetschel, Rainer Strecker, Thomas Ahrens, Hark Bohm, Dieter Landuris; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 100 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 2.0; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,66:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©ArtHaus / Studiocanal Home Entertainment. Veröffentlichung Verkauf: 25. August 2022.

Bewertung: 7,7/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 2/4