Luise

Drama / Kriegs & – Beziehungsdrama

Inspiriert von D.H. Lawrences Novelle „Der Fuchs“ (1922) bringt Regisseur Matthias Luthardt („Pingpong“) drei Menschen in einer moralischen Grenzsituation und einem eng begrenzten Raum zusammen. Vor dem Hintergrund eines schier endlosen, von Männern geführten Krieges entwickelt sich „Luise“ zu einem präzise inszenierten und beeindruckend gespielten Überlebenskampf und einem berührenden Film über weibliche Selbstbestimmung und eine erwachende Liebe, genauso wie im Eifersucht, Moral und Begierde. Es geht um Freiheit, um das Ausbrechen aus Konventionen, selbst wenn es nur die eigenen sind, die man gesellschaftlich akzeptiert hat. Eine Waldhütte in der drei Menschen aufeinandertreffen, die erst zusammenfinden müssen, bis sie sich wieder trennen – nur unter welchen Umständen?

Inhalt

Oktober 1918 im Elsass, kurz vor Ende des ersten Weltkriegs. Die fromme Bäuerin Luise (Luise Aschenbrenner) lebt alleine auf einem abgeschiedenen Bauernhof in der Nähe der französischen Grenze. In ihrem Dorf in der Nähe gibt es keine Männer mehr, alle sind als Soldaten eingezogen worden, zumindest die jüngeren. Eines Morgens steht Hélène (Christa Théret) in ihrer Küche, eine junge Französin auf der Flucht vor einem deutschen Soldaten. Kurz darauf erscheint auch Hélènes verletzter Verfolger Hermann (Leonard Kunz), der selbst wie ein Getriebener scheint. Luise versorgt die Wunden des Soldaten und entscheidet sich, beiden Unterschlupf zu gewähren. Wobei die junge Französin den Vorgesetzten des Soldaten getötet hat, während der versucht sie zu vergewaltigen. Doch während sich die beiden Frauen in den nächsten Tagen anfreunden und immer näher kommen, reagiert Hermann zunehmend gereizter. Er will Luise mit allen Mitteln für sich gewinnen. Als Soldat gilt er als fahnenflüchtig, was seine Situation noch schwieriger macht. Er bemerkt, wie sich die Frauen immer näher kommen und fühlt sich ausgeschlossen und versteht die Welt nicht mehr…

Kritik

Ein größtenteils sehr guter Film. Wie vorsichtig die Annäherung der Menschen beschrieben wird, wie behutsam sich zwischen den Frauen etwas entwickelt. Wie sich die Protagonistin mit einem veränderten Weltbild anfreunden muss, oder halt nicht. Doch mit der Macht der Gewalt hat sie nicht rechnen können, mit den Männern, die nett sind und zugleich brutal.

Im Bonusmaterial gibt es die Audiodeskription sowie den Trailer und Filmtipps.  

Luise: F / D 2023; Regie: Matthias Luthardt; Darsteller: Luise Aschenbrenner, Christa Théret, Leonard Kunz, Aleksandar Jovanovic; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 95 Minuten; Sprachen: Deutsch / Französisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph); Vertrieb: ©Salzgeber & Co Medien GmbH. Veröffentlichung Verkauf: 07. März 2024.

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 2/4  – Anspruch: 3/4