Romanze / Homosexualität
„Ma Belle, My Beauty“ erkundet durch authentische, rohe Darstellungen und eine visuelle Erzählweise die Komplexität einer polyamourösen Beziehung. Gleichzeitig liegt der Fokus auf interkulturellen Ehen und Beziehungen und den Auswirkungen von Depressionen auf die kreative Arbeit von KünstlerInnen und MusikerInnen. Der Drehort des Films, ein kleines Dorf in Frankreich ist gleichzeitig Schauplatz zahlreicher Erinnerungen aus meiner Kindheit, erklärt die Regisseurin. In diesem Kokon konnte sich meine Geschichte sehr natürlich entfalten. Meine eigene verworrene Herkunft (durch Frankreichs koloniale Vergangenheit in Vietnam bin ich zum Teil Französin und damit eine unerwartete asiatische Präsenz im ländlichen Frankreich) mit in die Geschichte zu integrieren, war die einzige Option, wie ich mir meinen ersten Langfilm vorstellen konnte. Die größte kreative Herausforderung war es allerdings, meine Identität und Geschichte passend im Film zu repräsentieren, so Marion Hill.
Inhalt
Lane (Hannah Pepper) liebte Bertie (Idella Johnson), Bertie liebte Lane – und auch Fred (Lucien Guignard). In New Orleans führten sie einst eine Dreierbeziehung, bis die irgendwann nicht mehr funktionierte und Lane aus dem gemeinsamen Leben verschwand. Zwei Jahre später haben Bertie und Fred geheiratet und sind zusammen nach Südfrankreich gezogen. Um die Sängerin Bertie aus ihrer Kreativkrise zu retten, holt Fred Lane zurück. Doch kaum überraschend bringt das den Alltag des Paars gehörig durcheinander.
Vor dem Hintergrund einer sommerlichen Kleinstadtidylle erzählt Marion Hill von einem emotionalen Wiedersehen, das alte Wunden aufreißt und neue Fragen aufwirft. Ein fein beobachteter und gespielter Film über die Herausforderungen, aber auch die besondere Schönheit des polyamourösen Begehrens. Es ist die Liebe zwischen Menschen, nicht aber allein die monogame Beziehung zwischen den Liebenden. Lane lernt die Israelin Noa (Sivan Noam Shimon) kennen und in Frankreich entwickelt sich zwischen allen Beteiligten etwas – wird es am Ende auch hilfreich sein, so wie es geplant war?
Kritik
Eine tolle Atmosphäre, intensive Bilder und mit der Zeit auch eine intensive Beziehung zwischen den Protagonistinnen, die immer mehr zueinanderfinden, trotz innerer und äußerer Widerstände. Ein ästhetisches Werk, ein unkonventionelles und eines, das das wahre Leben und die Liebe verkörpern soll.
Die Extras enthalten den Trailer und Filmtipps.
Ma Belle, my Beauty: USA 2021; Regie: Marion Hill; Darsteller: Idella Johnson, Hannah Pepper, Lucien Guignard, Sivan Noam Shimon; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 82 Minuten; Sprachen: Englisch / Französisch 5.1; Untertitel: Deutsch, Englisch; Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Edition Salzgeber. Veröffentlichung Verkauf: 18. November 2022.
Bewertung: 7,8/10 Punkten
Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 2/4