Mi-Ae Seo – Der rote Apfel

Thriller

Südkorea ist in Deutschland momentan einfach total In. Ob bei Filmen oder auch mal bei Romanen. Der Thriller „Der rote Apfel“ von Mi-Ae Seo stammt aus dem Jahr 2010, ist bei uns in diesem Jahr erschienen. Ein vielschichtiger Psychothriller, über eine Frau, die einen Serienmörder interviewt, während bei ihr zuhause das noch größere Drama geschieht. Der Roman ist spannend, lässt sich wunderbar lesen, ein echter Pageturner. Allerdings müssen wir uns auf eine harte Gangart einstellen, nichts für schwache Gemüter. Sonkyong ist Polizeipsychologin und untersucht die schwierigen Fälle, wie bald einen Serienkiller, der schon im Gefängnis sitzt. Sie lebt mit einem Mann zusammen, der ständig als Arzt arbeitet und bald kommt die Tochter zu der Familie. Erst hat sich die geschiedene Mutter selbst umgebracht, dann starben die Großeltern. Jetzt soll Hayong bei ihrem Vater und Sonkyong leben. Ein verletztes Mädchen, das völlig anders re- und agiert als erwartet.

Inhalt

Seoul, Gegenwart: Ein perfider Serienmörder hat die Stadt monatelang in Atem gehalten. Jetzt ist Lee Byongdo, der Killer mit dem zarten Gesicht, gefasst worden und wird in einer Psychiatrie verwahrt, im Gefängnis isoliert als schwerer Fall. Doch Lee schweigt. Es gibt nur einen Menschen, mit dem er bereit ist zu reden: mit der jungen Psychologin Sonkyong. Warum nur mit ihr? Allerdings nur unter der Bedingung, dass sie ihm bei jedem Besuch einen saftigen roten Apfel mitbringt, womit sie kein Problem zu haben scheint. Niemand weiß, warum er Sonkyong gewählt hat, denn beide sind sich nie begegnet. Die junge Frau willigt in das Treffen ein – ohne zu ahnen, dass sie damit einen Weg beschreitet, der sie in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele führt… Doch kann er ihr gefährlich werden, oder verrät er ihr von anderen Mordfällen, für die er nicht zur Rechenschaft gezogen geworden ist? Wie war sein Verhältnis zu seiner Mutter, zu seiner Ziehmutter. Während Sonkyong den interessantesten Fall ihrer Karriere bearbeitet, bringt ihr Mann seine Tochter mit zu ihr. Die Schülerin hat jahrelang bei ihrer Mutter und anschließend bei deren Eltern gelebt, doch alle drei sind unter mysteriösen Umständen gestorben. Jetzt wird sie bei Sonkyong und ihrem Vater leben, der jedoch selten daheim ist. Das wird eine echte Herausforderung – schwer zu verarbeiten.

Kritik

Ein heftiges Werk, das meist überzeugen kann, das aber auch sehr heftig ist. Nichts für Zartbesaitete. Psychologisch wertvoll, obwohl das gar nicht umfassend beobachtet und ausdiskutiert wird. Einfach mal reinlesen und sich fesseln lassen. 

Mi-Ae Seo wurde in Korea geboren und lebt in Seoul. Ihre Thriller sind in Korea regelmäßig auf der Bestsellerliste, sie ist außerdem erfolgreiche Drehbuchautorin. „Der rote Apfel“ wurde in mehrere Länder verkauft, eine Verfilmung ist bereits in Planung. „Der rote Apfel“ („The Good Girl“) hat 350 Seiten, wurde von Ki-Hyang Lee aus dem Koreanischen übersetzt und ist am 10. August im Heyne Verlag erschienen.

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 3/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4