Michael Stavarič – Die Schattenfängerin

Drama

Voll Wärme und Empathie erzählt Michael Stavarič von einer jungen Frau, die sich in der auflauernden Dunkelheit auf die Suche nach ihrer Familiengeschichte macht. In „Die Schattenfängerin“ erzählt der Autor die Geschichte eines Mädchens, einer jungen Frau, die abseits aller Konventionen lebt, leben muss. Ihr Vater ist früh verstorben und sie muss allein ihren Weg finden. Was tun? Ihr Vater liebte Sonnenfinsternisse und reiste weltweit, um dieses Naturschauspiel zu sehen. Für diese Phänomene tat er alles, für seine Tochter allerdings auch, selbst wenn das bedeutete, dass sie kaum Kontakt zur Außenwelt hatte. Allein auf sich gestellt nach seinem Tod, wird sie Bestatterin, Friedhofswärterin und will selbst eine Sonnenfinsternis erleben – im kriegszerstörten Kongo. In Kartons im eigenen Heim findet sie die wertvollen Gegenstände ihres Vaters und erfährt mehr über sich, ihre Mutter und die Wahrheit.

Inhalt

Die Schattenfaengerin von Michael Stavaric

Fast jedes Jahr eine Reise zur nächsten Sonnenfinsternis. So führt Stellas Vater sein Leben. Immer kommt er zurück mit Fotos von der funkelnden Sonnenkorona und Geschichten von den abgelegensten Orten der Erde. Mitnehmen kann er Stella nicht – viel zu gefährlich –, aber die eigentümlichen Spezialbrillen und die glitzernden Teleskope gehören auch zu ihrem Alltag. Außerdem ist Stella noch ein Kind, selbst als Teenagerin geht das kaum. Bis der Vater eines Morgens nicht mehr aufsteht. Von nun an ist Stella auf sich allein gestellt, ein Sonderling in dem kleinen Ort. Sie darf als Bestatterin und Friedhofswärterin arbeiten, sie erhält die Erlaubnis Auto zu fahren und sie setzt sich in der Dorfgesellschaft durch. Als sie volljährig wird, beschließt sie, endlich herauszufinden, warum ihr Vater so fasziniert war von der totalen Eklipse. Sie bucht eine Reise in den Kongo, wo die Sonne bald im Verborgenen liegen wird. Dort begreift Stella, dass der Mondschatten die dunkelsten Geheimnisse ihres Vaters hütet. Eigentlich erst mit ihrer Rückkehr und einem Brief, den sie sich dann traut zu lesen.

Kritik

Eine Träumerin, die ihr Leben meistert, selbst wenn es wirklich schwer ist. Eine Mutter, die dauerhaft in der Nervenanstalt weilt, ein Vater, der sich liebevoll um sie gekümmert hat, der viel zu früh verstirbt. Sie geht unkonventionelle Wege und sie eifert dem Traum ihres Vaters nach. Die Reise in den Kongo öffnet ihr die Augen, verändert sie und wird ihre Welt nachhaltig beeinflussen. Das ist gut, wenngleich manchmal zu verträumt und fantastisch.

Michael Stavarič wurde 1972 in Brno (Tschechoslowakei) geboren. Er lebt als freier Schriftsteller, Übersetzer und Dozent in Wien. Studierte an der Universität Wien Bohemistik und Publizistik/Kommunikationswissenschaften. Über zehn Jahre lang tätig an der Sportuniversität Wien – als Lehrbeauftragter fürs Inline-Skating. Zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen, darunter: Adelbert-Chamisso-Preis und Österreichischer Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur. Zuletzt erschien bei Luchterhand der Roman »Das Phantom«. „Die Schattenfängerin“ hat 284 Seiten und ist im Luchterhand Verlag am 27. August 2025 erschienen.

Bewertung: 7,9/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4