Krankenhaus-Ärzte-Serie
„New Amsterdam“ ist inspiriert von dem ältesten öffentlichen Krankenhaus in Amerika und folgt dem ebenso brillanten wie charmanten Dr. Max Goodwin (Ryan Eggold, „The Blacklist“). Der ist neu im Krankenhaus in verantwortungsvoller Stellung und entlässt einen nicht unerheblichen Teil der Ärzte gleich an seinem ersten Tag. Marktwirtschaft, Unmenschlichkeit oder genau das Gegenteil? Leider lebt auch diese Ärzteserie von Fällen, die es in der Realität kaum geben dürfte. Warum immer ins Extreme schwenken, ist das echte Krankenhausleben nicht schon aufregend und schlimm genug? Natürlich könnte man sich fragen, ob wir noch eine Krankenhaus-Serie brauchen. Die ZuschauerInnenzahlen beantworten das eindeutig mit Ja. Also eine neue Serie, von der es mindestens fünf Staffeln geben soll. Menschlich, rasant und ein wenig verrückt. Jetzt Staffel 2.
Inhalt
Als neuer medizinischer Direktor der Einrichtung versucht Goodwin (Ryan Eggold) neue, unbürokratische Wege einzuschlagen, die jedem Patienten – unabhängig von seiner sozialen Herkunft und finanziellen Situation – die beste Versorgung garantieren sollen. Nicht jeder Mitarbeiter des öffentlichen Krankenhauses ist von dieser Idee begeistert, aber Goodwin lässt sich nicht von seinen Plänen abbringen. Wird er das Vertrauen des bestehenden Teams gewinnen und es schaffen, dem überlaufenen, unterbesetzten und unterfinanzierten Krankenhaus neues Leben einzuhauchen? Schließlich ist das New Amsterdam einmalig, denn wo sonst ist man in der Lage, Ebola-Patienten, Häftlinge aus Rikers Island und den Präsidenten der Vereinigten Staaten unter einem Dach zu behandeln? MitarbeiterInnen haben sich nach ihm zu richten, egal wie hoch sie in der Hierarchie stehen. Das verstehen sie mit der Zeit, ob sie seine Ideologie teilen sei dahingestellt. Die Patienten stehen an erster Stelle und so sollte es sein. Hierzulande wohl noch mehr als in den USA, in denen eine Gesundheitsversicherung schon als Luxus gilt.
Staffel zwei setzt ca. drei Monate nach dem tragischen Unfall mit dem Krankenwagen ein, der die erste Staffel beendete. Dr. Max Goodwin, der medizinische Leiter des New Amsterdam Medical Centers, versucht verzweifelt, den Tod seiner Frau Georgia zu verarbeiten, und kämpft mit den Schwierigkeiten eines Alleinerziehenden. Angesichts seiner neuen Verantwortung als Vater und seiner Krebsdiagnose fragt sich die restliche Belegschaft, wie lange Max die Doppelbelastung noch durchhält. Aber –„Wie kann ich helfen?“ ist nicht nur eine Floskel, die Max verwendet, es ist seine Lebensgrundlage. Während er anderen hilft, kann Max an den hoffnungslosesten Orten Hoffnung finden.
Kritik
Dürfen wir uns trauen etwas Negatives zu sagen? Die Serie ist sehr gut gemacht, hat tolle DarstellerInnen und ein meist gutes Drehbuch, was die Hintergrundstory anbelangt. Die Fälle hingegen sind einfach zu viel. Bleibt doch mal ansatzweise realistisch, oder gibt es keine normalen Krankheitsbilder mehr? Staffel 2 ist ebenso gut wie die erste.
In den Extras befinden sich Filmtipps.
New Amsterdam – Staffel 2: USA 2019; Regie: Michael Slovis, Peter Horton, Don Scardino; Darsteller: Ryan Eggold, Janet Montgomery, Freema Agyeman, Jocko Sims, Tyler Labine, Anupam Kher; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 752 Minuten, 18x 41 Min.; Sprachen: Deutsch 5.1, Englisch 5.1, Französisch 5.1; Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph); Vertrieb: ©Universal Pictures Germany. Veröffentlichung Verkauf: 1. Oktober 2020.
Bewertung: 7,9/10 Punkten
Spannung: 3/4 – Action: 3/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 2/4