Potato Dreams of America

Biopic / Dramödie

Regisseurs Wes Hurleys Film „Potato Dreams of America“ ist eng an seine Kindheit angelehnt und eine jener Geschichten, die beweisen, dass das wirkliche Leben oft viel ereignisreicher ist als die Fiktion. Ein Werk aus den USA über das Leben in Russland. Nicht gerade positiv gezeichnet, aber in den USA wird es später nicht gerade einfacher und positiver, wenngleich die Möglichkeiten zunehmen, die Chancen auf die Auslebung der Lüste eine größere gesellschaftlichere Chance besitzt. Ein Werk, das mit der Homosexualität spielt und ansonsten im Film sehr verspielt wirkt. Verschiedene Stilelemente werden benutzt, um die Handlung zu verdeutlichen. Das ist spielerisch wunderbar gelungen, der Thematik aber meist einsprechend. Homosexualität als Herausforderung, als Befreiung oder Untergang, egal in welchem System.

Inhalt

Lena (Sera Barbieri) und ihr schwuler Sohn „Potato“ (Tyler Bocock), die in den turbulenten Jahren der Perestroika in der UdSSR ums Überleben kämpfen, flüchten täglich in die Fantasiewelt der Filme, die vom großen amerikanischen Traum erzählen. Aber bald reichen die Filme als sicherer Ort nicht mehr aus und die beiden beschließen, einen Weg zu finden nach Amerika auszuwandern. Und das mit Erfolg: Es dauert nicht lange bis Potatos Mutter einen Mann aus den USA kennenlernt und schließlich auch heiratet. Mutter und Sohn verlassen ihre Heimat, bereit für ihren ganz eigenen amerikanischen Traum. Potatos sexuelle Neigung zu Männern, welche sich schon seit seiner Kindheit entwickelt hat, nimmt immer mehr zu. Die „Erwachsenen“-Filme aus der Videothek stillen sein Verlangen aber nur kurz und er beginnt erste Erfahrungen mit Männern zu sammeln, um seine Sexualität auszuleben. Doch das kommt bei dem Ehemann nicht gut an, zunächst. Später kann er entscheiden, ob er seine Ehefrau wieder loswerden möchte, oder ob er sie behalten will und damit dann auch gleich ein neues Bild von sich outen möchte.

Kritik

Ein wunderbar verspielter Film, so sehen Filme über homosexuelle Themen häufig aus. Da haben die Macher ihren Spass. Gönnen sich die Extravaganzen, die Unterschiede zwischen Homosexuellen und der restlichen Gesellschaft. Die russischen Momente sind stark, das Leben dort, die Sehnsüchte, aber auch die Realität und Abhängigkeit in der neuen Heimat.

Die Extras enthalten den Trailer und Filmtipps.

Potato Dreams of America: USA 2021; Regie: Wes Hurley; Darsteller: Lea DeLaria, Dan Lauria, Jonathan Bennet, Amelia Zirin-Brown, Sophia Mitri Schloss, Sera Barbieri, Marya Sea Kaminski, Tyler Bocock, Hersh Powers; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 95 Minuten; Sprachen: Englisch 5.1; Untertitel: Deutsch, Niederländisch; Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Cinemien / Pro-Fun Media. Veröffentlichung Verkauf: 7. Oktober 2022.

Bewertung: 7,8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 3/4