Rebel

Religion-Politik-Drama

Schonungslos, actionreich und absolut stilsicher inszenieren die Regisseure von „Bad Boys for Life“ eine ebenso brisante wie persönliche Geschichte nach wahren Begebenheiten. Der Film „Rebel“ zeigt, wie sich junge Menschen aus Europa radikalisieren lassen, wie sie von religiösen Fanatikern und Bewegungen wie der Isis bezirzen lassen und damit einen Weg beschreiten, der ihr Ende bedeuten könnte. Mit einer sehr jungen Filmsprache und –bildern finden die Macher ihre Zielgruppe. Von Moslems für Moslems, nicht einseitig erzählt, sondern aus der Gruppe der potentiellen religiösen „Opfer“ heraus wird ein Film gesponnen, der seine Wucht durch Rap und seine Bilder, seine Geschichte entwickelt und zuschlägt, nicht zuletzt durch eine wahnsinnige Tat, die uns und dem Täter erst am Ende klar wird.

Inhalt

Kamal (Aboubakr Bensaihi), ein Rapper und Youtuber, hat sich in seiner belgischen Heimat auf riskante Drogendeals eingelassen. Als er deswegen von der Polizei gejagt wird, verlässt er die Familie und flüchtet nach Syrien. Zunächst als humanitärer Helfer tätig, schließt er sich im Chaos des Bürgerkriegs den Fanatikern des islamischen Staats an und filmt als deren Kameramann Propagandavideos inmitten von Tod, Bomben und Kugelhagel. Als er immer tiefer in die Schreckenstaten der Terroristen einbezogen wird, beginnt er, mit der Ärztin Noor (Tara Abboud) Fluchtpläne zu schmieden. Doch die Agenten des Terrors haben bereits in Belgien seinen kleinen Bruder Nassim (Amir El Arbi) als Druckmittel ins Visier genommen, der seiner verzweifelten Mutter Leila zunehmend entgleitet. Es ist der Auftakt zu einer Reise ins Herz der Finsternis. Während Kamal zum Opfer und Gefangenen des IS wird, der seinen Bruder in die Scheiße reiten muss, macht sich die Mutter Sorgen. Leila (Lubna Azabal) will nicht beide Söhne verlieren und so macht sie sich daran wenigstens den Kleinen zu retten, wenn das denn überhaupt noch möglich ist. Auf Hilfe aus Belgien kann sie da kaum zählen – wie herzlos können die Helfer des Terrors sein…

Kritik

Der Film hat nicht nur Stärken, er hat Längen und der Inhalt wird nicht immer gänzlich überzeugend vorgetragen. Perfekt hingegen ist die Erzählart, nicht nur wegen der wichtigen Rap-Sequenzen, sondern auch anderen Stilmitteln, die in Filmen nicht unbedingt gewöhnlich sind. Prädikat besonders wertvoll und das zurecht.

Im Bonusmaterial gibt es ein Interview mit dem Regisseur und dem Hauptdarsteller, die deutsche Premiere sowie den Trailer und Filmtipps.

Rebel: Bel / Lux / F 2022; Regie: Adil El Arbi, Bilall Fallah; Darsteller: Lubna Azabal, Tara Abboud, Ala Riani, Aboubakr Bensaihi; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 135 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD 5.1, Französisch DTS-HD 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Busch Media Group. Veröffentlichung Verkauf: 8. Februar 2024.

Bewertung: 7,9/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4