Krimi / Thriller
Neues aus der Skandinavien-Front. Eine Finnin schreibt einen Kriminalroman über Island und eine isländische Ermittlerin. Eine spannende Trilogie, die inzwischen mit einem vierten Teil versehen worden ist, ein Ende ist noch nicht absehbar. In Deutschland ist der erste Teil „Hildur – Die Spur im Fjord“ von Satu Rämö im Oktober 2023 erschienen, es folgte die Fortsetzung „Hildur – Das Grab im Eis“ im April und im Oktober ist der dritte Teil „Der Schatten des Nordlichts“ veröffentlicht worden. Im August folgt nun „Hildur – Die Toten an Meer“. Die Autorin hat die Liebe in Island gefunden und lebt dort nun mit ihrem Mann und schreibt ziemlich erfolgreich Romane. „Der Nr. 1 Island Krimi“ – wo Island ohnehin gerade so In ist, als Urlaubsland, trotz vermeintlicher Vulkanausbrüche und Erdbeben. Der zweite Teil ist deutlich persönlicher, löst das Rätsel, was mit den Schwestern der Protagonistin passiert ist. Zudem gibt es Mordfälle, die eventuell zusammenhängen, wobei das zunächst nur Hildur selbst so sieht. Sie forscht nach und kann ein Drama auflösen, das traurig macht… Der dritte Teil spielt in Finnland und auf Island, die Schwestern sind erneut von Bedeutung. Teil vier verdeutlicht das Schicksal von Ausländern auf Island und zeigt, wie verzweigt die Kriminalität selbst auf dieser Insel ist. Natürlich gibt es auch wieder Bezüge zur Vergangenheit.
Inhalt

Sie surft auf den eisigen Wellen des Atlantiks, umgeben von der rauen Natur Islands, um ihren größten Schmerz zu vergessen. Was wurde aus ihren Schwestern, die seit über zwanzig Jahren vermisst werden? Diese Frage stellt sich Kriminalbeamtin Hildur Rúnarsdóttir jeden Tag, wenn sie als Leiterin der Einheit für vermisste Kinder in den abgelegenen Westfjorden unterwegs ist. Doch als eine Lawine die Gegend erschüttert und darunter ein Mann mit durchtrennter Kehle auftaucht, hat Hildur es schon bald mit einer Serie von grausamen Morden zu tun, die ihr alles abverlangt. Dabei ahnt sie nicht: Auch die Suche nach ihren Schwestern hat gerade erst begonnen. Es scheint ein Serienmörder gegen die Opfer einen Rachefeldzug zu beginnen, in dem die Ermittlerin mit ihrer Chefin und dem finnischen Kollegen möglichst schnell herausfinden müssen, worum es hier geht. Sie wollen die Morde aufklären und kommen der Auflösung immer näher, selbst wenn das nicht so einfach ist. Ein Einblick in die isländische Kultur und die Abgründe der Gesellschaft.
Teil 2: Im Skigebiet oberhalb der kleinen isländischen Gemeinde von Ísafjörður offenbaren Schnee und Eis einen grausigen Fund: Mitten auf der Loipe liegt der erschossene Kommunalpolitiker Hermann Hermannsson. Die Liste der Verdächtigen ist lang, denn Hermannsson galt als korrupt und als Frauenheld. Aber Kriminalpolizistin Hildur Rúnarsdóttir entdeckt schon bald ein noch viel düsteres Mordmotiv. Gleichzeitig kommt Hildur auch der Wahrheit über ihre eigene Vergangenheit und dem Geheimnis um ihre vermissten Schwestern näher. Doch endlich Gewissheit zu erlangen, könnte schmerzhafter sein, als sie je gedacht hätte.
Der Schatten des Nordlichts: Im Glanz der Polarlichter bereiten sich die Bewohner der isländischen Westfjorde auf das Weihnachtsfest vor. Auf einmal taucht in einem Fischgehege vor der Küste eine mysteriöse Leiche auf. Hildur und Jakob übernehmen den Fall, der schon bald ungeahnte Kreise zieht. Überall auf der Insel kommt es zu Gewalttaten, und Hildur stellt fest, dass ihre Schwester ihr offenbar etwas verschweigt. Unterdessen wird Jakob in seiner Heimat Finnland in einen Mord verwickelt und benötigt dringend ihre Hilfe. Unversehens muss Hildur mehr als einen Fall lösen.
Die Toten am Meer: Hildur Rúnarsdóttir dachte, in ihr Leben als Kriminalpolizistin in den Westfjorden von Island wäre endlich Ruhe eingekehrt. Da werden auf dem elterlichen Anwesen am Meer vier Menschenskelette entdeckt. Hildur forscht nach, obwohl sie gerade eigentlich in einem Misshandlungsfall auf einem Kreuzfahrtschiff ermittelt. Im Sommer strömen Scharen von Touristen auf die Insel im hohen Norden. Und je mehr Hildur herausfindet, desto mehr muss sie feststellen, dass die Gier mancher Menschen tödlich sein kann. Ein engmaschiges Netz aus skandalträchtigen Machenschaften, die tief in die Vergangenheit reichen, tut sich auf.
Kritik
Stark geschrieben und gut zu lesen. Bewegend, gut und am Ende überraschend, das hier ist längst noch nicht auserzählt. Der zweite Teil ist emotionaler, privat sehr viel sagend und gut geschrieben. Der Fall selbst ist okay, die Auflösung dürfte den meisten Menschen sehr gefallen. Der dritte Teil versucht sehr viel auf der wenig Platz unterzubringen. Die Auflösung des Falls in Finnland ist zu einfach, die in Island so gar nicht. Das Blut von trächtigen Pferden?! Teil 4 wartet mit ein paar Überraschungen auf, auf privater Ebene tut sich einiges und ein Todesfall entwickelt sich zum Mord und zeigt das kriminelle Gedankengut auf der Insel auf.
Die Finnin Satu Rämö zog vor zwanzig Jahren für ein Auslandssemester nach Island, um isländische Kultur und Literatur zu studieren. Heute arbeitet sie als Autorin, Bloggerin und Mentorin und lebt mit ihrem isländischen Mann und ihren zwei Kindern in der Kleinstadt Ísafjörður im Nordwesten Islands. Nach zahlreichen erfolgreichen Sachbüchern, in denen sie über ihre Wahlheimat schreibt, gelang ihr mit »Hildur – Die Spur im Fjord« auf Anhieb der Durchbruch als Krimiautorin. Der Auftakt der Reihe um die außergewöhnliche Kommissarin Hildur Rúnarsdóttir begeisterte die LeserInnen in ihrer Heimat und stand wochenlang auf Platz 1 der Bestsellerliste. „Hildur – Die Toten am Meer“ (O: Rakel) wurde von Gabriele Schrey-Vasara aus dem Finnischem übersetzt, hat 368 Seiten und ist im Heyne Verlag am 13. August 2025 erschienen.
Bewertung: 8,1/10 Punkten
Spannung: 3/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4