Schuld – Staffel 3

Krimi-Reihe

Nach „Verbrechen“ und den ersten beiden Staffeln von „Schuld“ folgt nun dritte Staffel mit Episoden zu Kriminalstorys von Ferdinand von Schirach. War es in der ersten Reihe noch Josef Birbichler, der als Anwalt den roten Faden bildete, ist es Moritz Bleibtreu in „Schuld“, der die Fälle erzählt und die Angeklagten vertritt. Strafverteidiger und Schriftsteller Ferdinand von Schirach sucht sich reale Fälle aus, und macht aus diesen einen nur teils fiktiven Thriller. Die vierteilige Serie entstand nach dem gleichnamigen, Aufsehen erregenden Bestseller von Ferdinand von Schirach. Es sind besondere Fälle, angelehnt an tatsächliche Begebenheiten. Sie fesseln, weil sie von den gängigen Kriminalfällen abweichen und aus einer neuen, modernen Perspektive erzählt werden. Sexuelle Gewalt oder Gewalt aus nicht erwiderter Liebe spielt in fast allen Teilen eine wichtige Rolle. Sigmund Freud hätte seinen Spaß an den vier Teilen gehabt, die ruhig erzählt werden.

Inhalt

Der Täter ist in uns allen. Auch in der dritten Staffel wird Moritz Bleibtreu als Anwalt Friedrich Kronberg mit Fällen konfrontiert, die nicht nur die rechtliche, sondern vor allem auch die moralische Schuldfrage thematisieren. Denn während die Gerichte durch ihren Urteilspruch die Schuld klar feststellen können, fällt die moralische Bewertung oft anders aus. Wie ist Schuld zu bewerten, wenn man das Falsche aus den richtigen Gründen tut? Oder kann man, wenn durch eine Tat Schlimmeres verhindert wird, Schuld aufwiegen? Ab wann ist Rache moralisch nachvollziehbar? Und warum macht sich nach einer traumatischen Kindheit der eine schuldig und der andere nicht? In der Folge „Der kleine Mann“, geht es um Bernhard Strelitz, einen unscheinbaren Angestellten in einer Supermarktkette. Bei den Kollegen hat er Schwierigkeiten, sich Autorität zu verschaffen, bei Frauen kommt er nicht gut an. Als Strelitz zufällig Zeuge eines Drogengeschäfts wird, ergreift er die Gelegenheit und stiehlt einem Dealer eine Tasche mit Kokain – nur um kurz darauf der Polizei in die Hände zu fallen. Die Anklage lautet auf Waffen- und Drogenbesitz. In der Episode „Einsam“ geht es um eine 15-Jährige, die wegen mutmaßlicher Tötung ihres neugeborenen Kindes vor Gericht steht, und um einen Programmierer, der seinen Nachbarn mit einem Baseballschläger angegriffen hat, um seine Freundin zu verteidigen. Es stellt sich heraus, dass diese Freundin keine Frau, sondern eine Sexpuppe ist („Lydia“). Um die tragische Geschichte eines Kronberg’schen Jugendfreundes geht es in der vierten Episode „Der Freund“.

Kritik

Die erste Staffel ist schon sehr ruhig gewesen, das setzt sich in „Schuld“ der zweiten Staffel so fort. In der dritten sind die Fälle nicht gerade spannender geworden. Es ist eine Serie, die eher für ein reiferes Publikum konstruiert worden ist. Dabei sind aber auch die Zwischentöne bzw. -bilder wichtig. Die Top-Darsteller Deutschlands finden sich in den vier Folgen, die jüngst (September bis Oktober) im ZDF ausgestrahlt worden ist. Kurz vor der Ausstrahlung war die Serie schon als Binge-Watching in der ZDF Mediathek zu sehen.

Das Bonusmaterial besteht aus Musik-Clips sowie Filmtipps.

Schuld nach Ferdinand von Schirach – Staffel 3: D 2019; Regie: Nils Willbrandt; Darsteller: Moritz Bleibtreu, David Bennent, Elisa Schlott, Milan Peschel, Benno Fürmann; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 180 Minuten, 4x 45 Min.; Sprachen: Deutsch 2.0; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph); Vertrieb: ©ZDF / Studio Hamburg Enterprises. Veröffentlichung Verkauf: 29. November 2019.

Bewertung: 7,7/10 Punkten

Spannung: 3/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 2/4 – Anspruch: 2/4