Schweigend steht der Wald

Drama

„Schweigend steht der Wald“ feierte seine Weltpremiere in der Sektion Perspektive Deutsches Kino der 72. Berlinale und lief schon bei zahlreichen nationalen und internationalen Filmfestivals. Mit dem Film gibt Saralisa Volm („Hotel Desire“) ihr Debüt als Langfilm-Regisseurin. Zuvor hatte sie sich bereits einen Namen als Schauspielerin und Drehbuchautorin („Als Susan Sontag im Publikum saß drin“, „Bad Boy Lemke“) und als Produzentin („Fikkefuchs“) gemacht. Der Film hat das Prädikat besonders wertvoll erhalten. Rein sprachlich ist es schwierig zu verstehen, hochdeutsch ist das nicht gerade. Es ist die Verfilmung des gleichnamigen Roman von Wolfram Fleischhauer als packender Thriller im Oberpfälzer Wald, der erst sehr spät sein eigentliches Thema präsentiert, das in der Gegenwart noch immer omnipräsent erscheint.

Inhalt

Als Forststudentin verschlägt es Anja Grimm (Henriette Confurius) ausgerechnet in jene entlegene Gegend im Oberpfälzer Wald, wo sie als achtjähriges Mädchen mit ihren Eltern Urlaub gemacht hat und ihr Vater spurlos verschwand. Bis heute weiß sie nicht, ob er tot ist oder was ansonsten mit ihm geschehen sein könnte. Kurz nach ihrer Ankunft passiert ein brutaler Mord. Anja hat den Täter kurz zuvor gesehen, wurde selbst von ihm bedroht. Schon bald erregt Anja mit ihrem Verdacht, dass der Täter etwas über das Schicksal ihres Vaters weiß, nicht nur bei den Dorfbewohnern Misstrauen und Feindseligkeit. Selbst die Polizei (Robert Stadlober) reagiert äußerst reserviert auf ihre Nachforschungen. Und als sich herausstellt, dass die junge Frau die Zeichen des Waldes lesen kann wie ein offenes Buch, mobilisieren sich Kräfte im Dorf, die scheinbar zu allem bereit sind. Der Vater (August Zirner) des Polizisten, der selbst sein Vorgänger war, weiß wohl mehr über die Vergangenheit, doch im Ort muss ein Geheimnis behütet bleiben, damit das Leben so weitergehen kann wie zuvor. Zumal ein anderer Nachbar einen Märchenwald errichten möchte und das geht nicht mit einem handfesten Skandal. Kurzum, Anja muss weg, oder aufhören, unangenehme Fragen zu stellen.

Kritik

Sprachlich anstrengend, inhaltlich der Deutschen Lieblingsthema. Noch immer und wahrscheinlich noch Jahrzehnte weiter. Dabei muss man feststellen, dass der Inhalt gut ist. Über drei Zeitphasen hinweg. Damals, als der Vater getötet wurde und in der Gegenwart, als Anja zu neugierig ist und selbst um ihr Leben fürchten muss. Ein Mysterythriller, der es eigentlich gar nicht hätte sein müssen, der allerdings funktioniert.

In den Extras gibt es die Audiodeskription sowie den Trailer und Filmtipps.

Schweigend steht der Wald: D 2022; Regie: Saralisa Volm; Darsteller: Henriette Confurius, Noah Saavedra, Robert Stadlober, August Zirner, Johanna Bittenbinder; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 94 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,39:1 (16:9 anamorph widescreen); Vertrieb: ©Alpenrepublik GmbH / Alive. Veröffentlichung Verkauf: 31. März 2023.

Bewertung: 7,8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4  – Anspruch: 3/4