September 5

Historien-Drama / Dokudrama

Mit „September 5“ erzählt der mehrfach preisgekrönte Schweizer Regisseur Tim Fehlbaum die Geschichte des Olympia-Attentats von 1972 aus einer ungewöhnlichen Perspektive. Nie zuvor wurde dieses historische Ereignis, das zugleich die Stunde Null des transnationalen Terrorismus markiert, aus Deutschland heraus filmisch fürs Kino aufgearbeitet. Was als einfache Sportberichterstattung begann, entwickelte sich an diesem Tag zu einer Live-Übertragung, die die Welt für immer verändern sollte. Zum ersten Mal sieht sich ein Fernsehteam mit der Herausforderung der Terrorberichterstattung konfrontiert und muss sich fragen, inwieweit seine Arbeit die Ereignisse beeinflusst. Ein Film über die Verantwortung der Medien – nicht nur in den siebziger Jahren. „September 5“ wurde als „Bester Film – Drama“ für die Golden Globes 2025 nominiert und erhielt eine Oscar-Nominierung in der Kategorie „Bestes Drehbuch“. 135.000 KinozuschauerInnen, aber in Deutschland ist das Thema natürlich auch hinlänglich bekannt und verfilmt.

Inhalt

München, 5. September 1972, zehnter Wettkampftag der Olympischen Sommerspiele. Erstmals seit 1936 wieder in Deutschland, sollten es die „heiteren Spiele“ werden und der Welt das Bild eines neuen, liberalen Deutschlands vermitteln. Doch um 4.40 Uhr hört die Frühschicht des amerikanischen Senders ABC Schüsse aus dem nahe gelegenen Olympischen Dorf. Eine Gruppe palästinensischer Terroristen hat elf Mitglieder der israelischen Mannschaft als Geiseln genommen. Gegen den Widerstand der eigenen Nachrichtenabteilung berichtet das ABC-Sports-Team live über die 21-stündige Geiselnahme. Erzählt wird die Geschichte von Geoff (John Magaro), einem jungen, ehrgeizigen Producer, der sich bei seinem Chef, dem legendären Roone Arledge (Peter Sarsgaard), beweisen will. Mit Hilfe der deutschen Dolmetscherin Marianne (Leonie Benesch) übernimmt Geoff unerwartet die Leitung der Live-Sendung. Während die Zeit drängt, widersprüchliche Gerüchte die Runde machen und das Leben der Geiseln auf dem Spiel steht, muss Geoff schwierige Entscheidungen treffen und sich mit seinem eigenen moralischen Kompass auseinandersetzen. Wie soll man über eine solche Situation berichten, wenn die Täter die mediale Aufmerksamkeit für ihre Zwecke nutzen?

Kritik

Aus Mediensicht ein sehr interessantes Werk. Hat ABC doch die Sportrechte an dem Großereignis damals schon gekauft, in Farbe ausgestrahlt. Der Terrorakt wird fast ungefiltert live übertragen, bis die Behörden einschreiten. Felschmeldungen, Insider-Infos und die Fragen der Moral: Was wenn eine Mutter live im Fernsehen zusehen muss, wie ihr Kind ermordet wird? Zudem wird mehrfach auf das Versagen der Behörden hingewiesen. Aus einem fröhlichen Fest wurde ein Tag der Trauer. Das ist gut gemacht, aber halt für ein deutsches Publikum zu bekannt. Ewig Suchender verlost eine Blu-ray zum Film. Schickt eine Mail an den Redakteur bis zum 06. Juni 2025.

Im Bonusmaterial des gibt es die Hörfilmfassung, das Making of, Erklärungen zu den Hintergründen der damaligen Akteure, des Fernsehsenders und der historischen Einordnung als Featurettes sowie den Trailer und Filmtipps.

September 5 – The Day Terror went live: USA 2024; Regie: Tim Fehlbaum; Darsteller: Peter Sarsgaard, John Magaro, Ben Chaplin, Leonie Benesch, Zinedine Soualem, Corey Johnson, Georgina Rich; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 91 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 7.1, Englisch DTS-HD MA 7.1; Untertitel: Deutsch, Englisch; Bild: 2,39:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Constantin Film / Universal Pictures Entertainment. Veröffentlichung Verkauf: 28. Mai 2025.

Bewertung: 7,9/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4