Tagebuch einer Pariser Affäre

Liebes-Dramödie

Wie funktioniert unsere moderne Liebeswelt? Was sind Affären und können sich Männer und Frauen einfach über einen längeren Zeitraum treffen ohne Gefühle füreinander zu entwickeln und stattdessen nur den Sex genießen? In „Tagebuch einer Pariser Affäre“ wird dieser Frage nachgegangen. Regisseur Emmanuel Mouret präsentiert eine Sprache der Liebe, wie sie witziger, romantischer und verspielter nicht sein könnte. Über die Kunst des Seitensprungs, das Ende der Leidenschaft und die wirklich wahre Dramaturgie der Liebe: Der klügste und schönste Liebesfilm seit langem. Allerdings wird hier wirklich viel diskutiert, werden Gedanken versprachlicht. Das ist bisweilen anstrengend, während die Bilder gerade für einen französischen Film eher zurückhaltend wirken. Beziehungen egal welcher Art, sind schlicht nicht simpel…

Inhalt

Legenden der Leidenschaft passen nicht mehr ins 21. Jahrhundert – guter Sex ist schließlich auch ohne Gefühle möglich! Die beziehungsverdrossene Charlotte (Sandrine Kiberlain) und der verheiratete Familienvater Simon (Vincent Macaigne) beginnen eine unverbindliche Affäre und schließen einen Pakt: Vergnügen erwünscht, Gefühle verboten. Scheidungsdruck und ernstzunehmende Gefühlen sind nicht zu befürchten. Doch nicht nur im Bett sind die beiden auf einer Wellenlänge, sondern auch in innigen Gesprächen lassen sie alle Hüllen fallen. Schon bald müssen Charlotte und Simon einer unbequemen Wahrheit ins Auge blicken: Sie sind vielleicht mit der Leidenschaft fertig, die Leidenschaft aber noch nicht mit ihnen. Die Liaison setzt sich fort, Charlotte und Simon wollen neue Wege beschreiten und so treffen sie sich mit einer Frau (Georgia Scalliet) mit der sie die Liebe zu dritt ausprobieren wollen. Ein dreiwöchiger Urlaub von Simon endet später, und stellt die Protagonisten vor neue Gewissheiten, die nicht allen gefallen werden. Können wir uns als Menschen schnell auf etwas Neues einlassen, können wir Abstand von Liebgewonnen nehmen, wenn es nicht mehr passt?

Kritik

Wahnsinn, wie viel man reden kann, ohne es total zu versauen. Der männliche Protagonist ist nicht unbedingt der Selbstbewussteste und Beste, aber er scheint der weiblichen Protagonistin zu gefallen und so fängt die Affäre an und wird lange fortgesetzt. Verlust ist immer tragisch, selbst wenn einfach nur der Sex und die Intimität wegfallen. Romantik ist hier kaum vorhanden, sprachlich ist das aber erfreulich und anspruchsvoll.

Im Bonusmaterial gibt es den Trailer und Filmtipps.

Tagebuch einer Pariser Affäre (O: Chronique d’une liaison passagère): F 2022; Regie: Emmanuel Mouret; Darsteller: Sandrine Kiberlain, Vincent Macaigne, Georgia Scalliet, Maxence Tual, Stéphane Mercoyrol; FSK: ab 0 Jahren; Dauer: 96 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1, Französisch 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,35:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Neue Visionen / Good Movies. Veröffentlichung Verkauf: 10. August 2023.

Bewertung: 7,8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 1/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4