Biopic / Kammerspiel
Die US-Amerikaner haben ihre Serienkiller wieder entdeckt und machen Filme über sie. Jüngst über Charles Manson in „The Haunting of Sharon Tate“ und „Once Upon a Time in Hollywood“, zudem über Ted Bundy in „Extremely Wicked, shockingly Evil and Vile“ und jetzt in „Ted Bundy: No Man of God“. Das Leben des Serienmörders abseits seiner Taten und vor Gericht, ein neuer und spannender Einblick. Es ist vor allem der Beginn des Profiling – der Täteranalyse durch das FBI. Insofern ist der FBI-Agent wichtiger als der Serienmörder, der allerdings mit ihm im Rededuell steht; es ist mehr eine freundschaftliche Unterhaltung, in der beide gleichberechtigt sind und sich austauschen. Zwei unterschiedliche Menschen und Charaktere, der eine will Täter verstehen, der andere möchte ihm dabei helfen und steht kurz vor der Todesstrafe, denn das Gespräch zwischen den Männern dauert Jahre.
Inhalt
Im Jahr 1980 wird Serienmörder Ted Bundy (Luke Kirby) zum Tod durch den elektrischen Stuhl verurteilt und im Staatsgefängnis von Florida inhaftiert. In den Jahren danach legt er kein umfassendes Geständnis über die 30 Morde ab, die er begangen haben soll. FBI-Profiler Bill Hagmaier (Elijah Wood) soll das ändern. Tatsächlich lässt sich der charismatische Straftäter auf den sanftmütigen Täteranalytiker ein. Hagmaier gelingt es, eine persönliche Bindung zu Bundy aufzubauen, die mit jedem Gespräch intensiver und komplizierter wird. 1989 ist der Serienkiller endlich bereit, über die Details seiner Verbrechen zu sprechen – aber nur mit einem Mann: Bill Hagmaier. Der hat jahrelang Profiling mit Tätern gemacht, insbesondere mit Bundy, der weiß, was passiert, der Täter selbst analysieren kann. Nun sind es nur noch wenige Tage bis Ted Bundy sterben muss. Wird er noch Geständnisse ablegen, erklären wen er ermordete, wo die Leichen sind, warum er es getan hat? Die Öffentlichkeit verfolgt die letzten Tage intensiv, demonstriert für oder gegen ihn. Hagmeier und Bundy haben letzte verstörende Unterhaltungen, die welche Erkenntnisse bringen?
Kritik
Es ist tatsächlich ein Psychoduell zwischen dem FBI-Mann und dem verurteilten Serienmörder – aber keiner von beiden hat vor den anderen auszustechen oder zu hintergehen. Es ist ein Gespräch auf Augenhöhe, in dem beide voneinander lernen. Unbedingt sehenswert in den Unterhaltungen gerade zu Beginn. Demnächst wird es schon wieder einen Film über Bundy geben. Woher stammt unsere Faszination über Serienmörder?
Im Bonusmaterial gibt es Interviews mit dem Cast sowie den Trailer und Filmtipps.
Ted Bundy: No Man of God: USA 2021; Regie: Amber Sealey; Darsteller: Elijah Wood, Luke Kirby, Aleksa Palladino, Robert Patrick, Christian Clemenson, W. Earl Brown; FSK: ab 16 Jahren; Dauer: 100 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 2,40:1 (16:9 anamorph); Vertrieb: ©Capelight Pictures. Veröffentlichung Verkauf: 3. Dezember 2021 (digital 25.11.).
Bewertung: 7,9/10 Punkten
Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 1/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4