The Ordinaries

Science-Fiction Kunst / Parabel

Voller Witz und Kreativität und mit großer Liebe zum Detail erzählt Sophie Linnenbaum in „The Ordinaries“ eine überraschende Parabel, die in einer fiktiven, in drei Klassen geteilten „Film-Welt“ spielt. Die Hauptdarsteller und die Nebendarsteller, die ein Leben im Abseits, im Dunklen führen müssen, manchmal gar in schwarz-weiss. Während die Hauptdarsteller ein Leben im Überfluss führen und ihre Leben genießen dürfen. Gleichzeitig ist „The Ordinaries“ ein metaphorisches und politisches Plädoyer für eine bessere Zukunft, frei von Ausgrenzung und Diskriminierung. Der Film hat das Prädikat besonders wertvoll erhalten – als Zeichen zur Menschlichkeit in einer Welt, die nach Stereotypen eingeteilt ist und Menschen ausschließt. Eine Schülerin könnte das ändern, forscht sie doch anfangs naiv nach der Vergangenheit ihres Vaters…

Inhalt

In einer fabelhaften Welt, streng unterteilt in Haupt-, Nebenfiguren und Outtakes, steht Paula (Fine Sendel) vor der wichtigsten Prüfung ihres Lebens: sie muss beweisen, dass sie das Zeug zur Hauptfigur hat. Paula will ein glamouröses Leben mit einer eigenen Storyline, aufregenden Szenen und voller Musik – nicht wie ihre Mutter (Jule Böwe), die als Nebenfigur im Hintergrund arbeitet. Auf der Suche nach einer Lösung, stößt sie auf Ungereimtheiten zum Tod ihres Vaters, einer heldenhaften Hauptfigur. Ihre Nachforschungen führen sie zu den verachteten, unterdrückten Outtakes, Menschen mit Filmfehlern, am Rande der Gesellschaft – sie nimmt Kontakt mit ihnen auf und erfährt Dinge, die ihre Weltsicht ändern. Denn, anstatt auf gefährliche Rebellen, trifft sie dort auf gebrochene Figuren mit echten Emotionen, die in einer ungerechten Welt versuchen zu überleben. Sehr unterschiedliche Menschen, die ihre Leben leben, abseits der Hauptrolle. Doch diese Leben sind nicht weniger Wert… Paula beginnt zu zweifeln – an sich, an ihrem Platz in der Geschichte und an denen, die diese erzählen.

Kritik

Deutsches Kino, das mal mutig was anderes ausprobiert – sehr gut, allein was die Idee anbelangt und die Umsetzung. Natürlich ist es eher ein Jugendfilm, aber von der Machart her und der Message durchaus auch ein Film für Erwachsene. Was sind wir doch für eine multikulturelle Gesellschaft…

Im Bonusmaterial gibt es das Making of, einen Audiokommentar, Interviews zu VFX & Szenenbild sowie den Trailer und Filmtipps.

The Ordinaries: D 2023; Regie: Sophie Linnenbaum; Darsteller: Fine Sendel, Jule Böwe, Henning Peker, Sira Faal, Noah Tinwa, Denise M’Baye, Pasquale Aleardi; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 120 Minuten; Sprachen: Deutsch 5.1; Untertitel: Deutsch, Englisch; Bild: 1,85:1 (16:9 anamorph Widescreen); Vertrieb: ©Port au Prince / EuroVideo Medien. Veröffentlichung Verkauf: 14. September 2023.

Bewertung: 7,8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4