The Whale

Drama

Für die beste Performance seiner Karriere gab es die höchste Auszeichnung der Filmbranche: Oscar-Gewinner Brendan Fraser („Die Mumie“) frisst, würgt, kämpft, schluchzt und quält sich im 135 Kilo schweren Fatsuit durch den Film, liefert eine nuancierte Darstellung, die jede Facette des menschlichen Daseins abdeckt. Kultregisseur Darren Aronofsky („Black Swan“) beschreibt seinen faszinierenden Film als „Übung in Empathie“. Tatsächlich erweist sich das Drama über die Suche nach Liebe und die Kraft der Vergebung als tief berührender und universaler Appell an die Menschlichkeit. 2 Oscars, leider nur gut 140.000 KinozuschauerInnen, ein zu Herzen gehender Film über die Hilflosigkeit und Vereinsamung eines Menschen, der in tiefer Trauer im (Fr-)Essen seine einzige Befriedigung findet. Dabei gäbe es Menschen, die sich um ihn kümmern wollen, um die er sich kümmern sollte.

Inhalt

Der Freitod seines Partners hatte bei Charlie (Brendan Fraser) zu einer selbstzerstörerischen Fresssucht geführt. Jetzt wiegt der Literaturprofessor 300 Kilo, sein Blutdruck steigt ins Unermessliche – laut seiner Krankenschwester Liz (Hong Chau) hat er nicht mehr lange zu leben. Dass er vor acht Jahren Frau (Samantha Morton) und seine Tochter Ellie (Sadie Sink) wegen dieses Mannes verließ, nagt an ihm. Schuldgefühle haben dazu geführt, dass er sich hat gehen lassen, dass er sein Leben nur noch in den eigenen vier Wänden verbringt. Seine Chance auf Versöhnung sieht Charlie gekommen, als eines Tages seine Tochter Ellie vor der Tür steht. Doch der fettleibige Vater stößt bei dem tief verletzten Teenager nur auf Ablehnung. Wird das Mädchen ihm je vergeben können? Zudem ist noch ein junger Mann parat, der ihm etwas über Glauben und die Kirche erzählen möchte, der möglicherweise einer Sekte angehört. Thomas (Ty Simpkins) scheint hier jemanden retten zu wollen. Doch Charlie kann nicht aus seinem alten Trott heraus. Die Selbstgeißelung und –aufgabe sind schon weit vorangeschritten. Wofür lohnt es sich überhaupt noch zu leben?

Kritik

Großes Kino – unbedingt ansehen. Das gilt für alle, die auch nur ein bisschen an Psychologie, Empathie oder an Menschen als Individuum interessiert sind. Das ist ein großartiger Film, bei dem sich endlich mal wieder etwas getraut worden ist. Allein dem Protagonisten zuzusehen, wie er versucht aufzustehen und aufgrund seiner Physis scheitert, dürfte viele abschrecken, ist aber genial gefilmt. Ewig Suchender verlost 2 Blu-rays zum Film. Schickt eine Mail an den Redakteur bis zum 10. August 2023.

Im Bonusmaterial gibt es das Making of, Interviews mit Cast & Crew sowie den Trailer und Filmtipps.

The Whale: USA 2022; Regie: Darren Aronofsky; Darsteller: Brendan Fraser, Sadie Sink, Hong Chau, Ty Simpkins, Samantha Morton; FSK: ab 12 Jahren; Dauer: 117 Minuten; Sprachen: Deutsch DTS-HD MA 7.1, Englisch DTS-HD MA 7.1; Untertitel: Deutsch; Bild: 1,33:1 (4:3); Vertrieb: ©Plaion Pictures. Veröffentlichung Verkauf: 27. Juli 2023.

Bewertung: 8/10 Punkten

Spannung: 2/4 – Action: 2/4 – Humor: 2/4 – Erotik: 1/4 – Anspruch: 3/4